Mit neuem Mut ins 2. Halbjahr

7. Februar 2014 – Tag der Vergabe der Halbjahreszeugnisse. Grund genug, den Tag mit einem großen Schulgottesdienst unter den Segen Gottes zu stellen. Vor dem Altar steht eine Pinnwand mit vorbereitetem Zeugnisvordruck – die Note 6 wird jeweils mit dicker roter Pappe auf das Zeugnis geheftet, bevor Gedanken zu verschiedenen Schulfächern benannt werden:

Mathe sechs – Beim nächsten Mal muss ich mehr lernen.
Deutsch sechs – Was kann ich ändern?
Englisch sechs – Selbstzweifel.
Ernährungslehre sechs – Woher nehme ich die Kraft dazu?
Erziehungswissenschaften sechs – Leistungsdruck.
Religionslehre sechs – Bin ich das, was ich leiste?
Spiel sechs – Was habe ich falsch gemacht?
Sport sechs – Gebe ich wirklich alles?
Fremdsprache sechs – Keine Zukunft?
Politik sechs – Wie bringe ich mich besser ein?

Die Vorbereitung dieses Gottesdienstes übernahm die FSP/U2, angehende Erzieherinnen und Erzieher, die zwar selber keine Halbjahreszeugnisse bekommen, sich dafür aber aus eigener Vorerfahrung, gemischt mit einer guten Portion Professionalität, in die Rolle der Adressaten versetzten und sich Gedanken darüber machten, wie man den Übergang zwischen den Halbjahren gestalten sollte, damit er für alle zu einem ertragreichen neuen Antrieb führt sowie Möglichkeiten bietet, Altes hinter sich zu lassen und mit neuen Vorsätzen einen Neubeginn zu wagen. So wurde der ökumenische Wortgottesdienst, den wir gemeinsam mit Pfarrerin Sabine Heimann von der Evangelischen Kirchengemeinde Geldern feiern durften, unter das Thema „Auf ein Neues“ gestellt. Die Gedanken wurden dahin gelenkt, sich auf Neues einzulassen, neue Wege zu gehen, Leistung zu bringen, aber auch nicht Leistung über alles zu stellen, einander zu helfen und um Gottes Hilfe zu bitten.

Und der gemeinsame Schritt der gesamten Schulgemeinschaft in die Zukunft wurde eindrucksvoll zelebriert. Um einen solchen Schritt positiv machen zu können, musste man Vergangenes hinter sich lassen. Für die Gedanken und Situationen, die im alten Halbjahr zurückbleiben sollten, standen orange Füße, die mit Hilfe von Aktenvernichtern zerschreddert werden konnten, um sinnbildlich mit dem Negativen abzuschließen. Grüne Füße standen für Wünsche und Ziele für die Zukunft. Diese wurden an Stellwände geheftet und blieben an einem zentralen Ort in der Schule sichtbar aufgestellt, damit der Start mit all den Wünschen und Zielen in das neue Halbjahr bewusst gelingen konnte. Dieser Neustart wurde direkt durch das gemeinsame Abbrennen von Wunderkerzen untermalt, um die negativen Dinge wirklich hinter sich zu lassen und neu, ähnlich wie an Silvester, in die Zukunft zu starten. Geschlossen wurde der Gottesdienst durch die Erkenntnis, wie schwer der Leistungsgedanke mitunter wiegen kann, aber auch die, dass wir mit unseren Sorgen nicht allein dastehen, sie abgeben dürfen und mit neuem Schwung ins neue Halbjahr starten wollten und – mit Gottes Hilfe – auch können.

Text: Barbara Roghmanns
Fotos: Ewald Hülk


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