Eine Einführung in die Aromapflege/Aromatherapie

Aromapflege bzw. Aromatherapie – kein Wundermittel, aber ein wunderbares Mittel! So ließe sich kurz zusammenfassen, worin die Bedeutung der ätherischen Öle bei der Aromapflege oder Aromatherapie liegt.

Am 10.10.2013 kam Frau Selke zu uns (HEP/B) in den Blockunterricht, um uns mit dem Thema Aromapflege und -therapie vertraut zu machen. Zuerst stellte sie sich als Mitarbeiterin der CWWN Rheinberg vor, wo sie in der Werkstatt arbeitet, und erläuterte uns, wie sie als examinierte Krankenschwester und Heilerziehungshelferin zur Aromapflege kam und wie sie sich im Rahmen von Kursen dazu fortgebildet hat. Daran anschließend begann sie mit dem Vortrag zu diesem Thema.

Frau Selke erwähnte zu Beginn eine Definition von Shirley Price, die das Thema gut zusammenfasst: „Aromatherapie (-pflege) ist die kontrollierte Anwendung von Ölen, um die eigene und die Gesundheit anderer zu erhalten und Körper, Geist und Seele auf positive Art zu beeinflussen.“

Außerdem zeigte sie uns die Eigenschaften von ätherischen Ölen auf. Diese sind, dass sie sich vollständig an der Luft verflüchtigen, dass ihre Konsistenz variieren, dass sie nicht wasserlöslich sind und nur mit Hilfe von Emulgatoren (z.B. Salz) löslich werden. Als weiteren Punkt sprach sie die Duftnoten an. Diese sind die Kopfnote, die Herznote und die Basisnote. Diese verflüchtigen sich innerhalb eines bestimmten Zeitraumes.

Ein weiterer interessanter Punkt war, dass die Düfte verschiedenste Erinnerungen bei Menschen auslösen, sodass jeder einen Duft individuell als angenehm bzw. unangenehm empfindet.

Weiterhin erläuterte Frau Selke uns die Anwendungsgebiete der Aromapflege. So kann sie z.B. bei Ganz- oder Teilwaschungen, Massagen, Einreibungen, Raumbeduftung und Inhalationen eingesetzt werden, somit wirken diese in der Nase, auf der Haut, im Mund und beim Einatmen in der Lunge. Auch hat Frau Selke uns über die Gewinnung und die Sicherheitshinweise der ätherischen Öle informiert.

Anschließend gab es einige praktische Angebote für uns Studierende. Es begann damit, dass wir einen Apfelsaft mit dem Zusatz von türkischer Rose probieren durften. Hier war der Eindruck der Studierenden, die den Saft probierten, allesamt positiv. Danach gab Frau Selke verschiedenste Duftöle zum „Schnüffeln“ in der Klasse herum. Darunter waren z.B. Orange, Teebaumöl, Zeder, Nelke, Thymian, Wintermärchen usw. Jeder Studierende reagierte auf die Düfte unterschiedlich, sodass eine Diskussion über die ätherischen Öle und deren Einsatz entstand. Alle waren mit Begeisterung bei dem Thema, gerade auch, weil das selbstständige Ausprobieren besonders interessant war. So konnten wir am eigenen Leibe und an der Reaktion der Mitstudierenden erleben, wie wichtig es ist, die individuellen Bedürfnisse beim Einsatz von Aromen, z.B. im Waschwasser, zu berücksichtigen.

Weiterhin hatten wir die Möglichkeit ein Öl mit Pfefferminze zur Erfrischung auszuprobieren. Dieses Öl wurde zuerst in den Händen verrieben, sodass man es riechen konnte, und anschließend wurde es im Nacken- und Schläfenbereich verteilt. So entstand eine angenehme Kühlung.

Die Selbsterprobungsphase abschließend, war es möglich, ein Handpeeling mit dem Duft von Lavendel oder Mandarine durchzuführen. Auch hier waren fast alle begeistert, da sich das Peeling gut anfühlte, angenehm roch und man danach weiche Hände hatte.

Im Schlussteil des Expertenbesuches richteten sich unsere Fragen besonders auf die sinnvolle Anwendung von Aromen in der heilerziehungspflegerischen Praxis. Wegen der Fülle an Möglichkeiten, wollen wir hier im Bericht nur eine näher vorstellen:
Ein Beschäftigter, welcher blind und taub ist, bekam während der Durchführung der Körperpflege Angstzustände, da er mit dieser Situation eine sehr schlechte Erinnerung verband. Und zwar hatte er sich kurz vorher eine Fraktur dabei zugezogen. Da Frau Selke sich in der Aromapflege gut auskennt und der Beschäftigte durch seine Taubheit und Blindheit den olfaktorischen Sinn (das Riechen) bevorzugt nutzt, probierte sie anhand von neuen Düften, ihm die Angst vor der Pflege zu nehmen.
Hierzu nutzte sie Orangenduft, da der Beschäftigte diesen Duft als sehr angenehm empfindet. Mit Hilfe dieses Duftes gelang es Frau Selke dann, dem Beschäftigten die Angst vor der Pflege zu nehmen und sich dabei wohler zu fühlen. Aus diesem Anlass wird in der Pflege des Beschäftigten mit nun weiterhin mit genau diesem Duft gearbeitet.

Zum Ende hin wurden noch ein paar Fragen beantwortet, bevor diese tolle und praxisnahe Informations- und Selbsterprobungsstunde mit der Übergabe eines Dankeschön-Blumenstraußes an Frau Selke endete. So interessant wie wir diese Stunde alle fanden, wird sich manche(r) von uns in Zukunft sicher noch vertiefter mit dem Thema Aromapflege beschäftigen.

Text: Silvane Janyga und Marina Weyers (HEP/B)
Fotos: A. Mäteling/E. Hülk


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