Ehrenamtlicher Einsatz im Café Memory
Ein neues Projekt mit unserem Kooperationspartner, dem Caritasverband, ist gestartet. Schüler der LFS werden in ihrer Freizeit in einem Demenzcafé aktiv.
In den beiden vergangenen Jahren richtete unser Kooperationspartner, der Caritasverband Geldern-Kevelaer e.V, in Geldern, Kevelaer und Weeze so genannte Demenzcafés ein. Hier treffen sich an Demenz erkrankte Menschen in Geldern beispielsweise immer dienstags von 15 bis 18 Uhr in der Familienbildungsstätte, um gemeinsam zu basteln, zu spielen, zu lesen, spazieren zu gehen, Kaffee zu trinken, alte Fotos anzuschauen und zu erzählen.
Das Café Memory, wie das Demenzcafé in Geldern heißt, ist aber nicht nur ein Freizeitangebot für demenzerkrankte Senioren, sondern auch eine Entlastung für pflegende Angehörige. Denn gerade für Angehörige ist die Betreuung von an Demenz erkrankten Familienmitgliedern eine besondere Herausforderung. Kinder müssen erleben, wie ihre Eltern immer mehr die Orientierung verlieren, den Alltag nicht mehr selbstständig organisieren können und letztlich oft die eigenen Kinder oder Ehepartner nicht mehr erkennen. Im Demenzcafé finden pflegende Angehörige ein Angebot, wo ihre demenzerkrankten Familienmitglieder in einer überschaubaren Kleingruppe Orientierung, Beschäftigung und die Gesellschaft anderer Senioren erleben können. Betreut werden die an Demenz Erkrankten in dieser Zeit von einer examinierten Gesundheits- und Krankenpflegerin und von ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen.
Auf der Basis des bestehenden Kooperationsvertrages zwischen unserer Schule und dem Caritasverband und nach intensiven Vorüberlegungen zwischen den Verantwortlichen auf Seiten der Liebfrauenschule und des Caritasverbandes, besteht ab dem kommenden Schuljahr für interessierte Schüler/innen die Möglichkeit, ehrenamtlich in den Demenzcafés der Caritas tätig zu werden.
Beratung und Unterstützung erfahren die ehrenamtlich engagierten Schüler/innen zukünftig innerhalb regelmäßig stattfindender Kleingruppentreffen, in denen Raum und Zeit für intensive Reflexionsgespräche und auch zum Austausch neuer Ideen bezüglich möglicher Angebote (hierzu zählen zum Beispiel Gesellschaftsspiele, Gedächtnistrainings, Wahrnehmungsübungen, Kreativangebote) sein wird.
Mit diesem Projekt wird auf der einen Seite das pädagogische Ziel verfolgt, den Schüler/innen die Möglichkeit zu geben, ihr in der Schule und im Rahmen von Praktika in Einrichtungen der Kranken- und Altenhilfe erworbenes theoretisches und praktisches Fachwissen im Umgang mit Demenzkranken anzuwenden und zugunsten der möglicherweise angestrebten späteren Berufstätigkeit in der Kranken- und Altenpflege zu erweitern und auf der anderen Seite im Sinne des diakonalen Ansatzes unseres schulpastoralen Konzeptes im Engagement für Andere wertvolle zwischenmenschliche Erfahrungen des generationenübergreifenden, sozialen Lernens zu ermöglichen.
Die erste Informationsveranstaltung mit den für die Demenzcafés verantwortlichen Caritas-Mitarbeitern nutzten vor einigen Wochen bereits neun angehende Sozialhelfer, um sich über Aufgaben für Ehrenamtliche in den Demenzcafés und auch – ganz praktisch – über Bewerbungsformalitäten Auskunft geben zu lassen. Für das neue Schuljahr sind weitere Informationsveranstaltungen geplant. Interessenten melden sich bitte am Lehrerzimmer bei Herrn Mäteling.
Vielleicht kann den Lesern der KONTAKTE – was wir uns wünschen würden – im nächsten Jahr an dieser Stelle schon ein erster Erfahrungsbericht geboten werden.
Text: Andreas Mäteling