Lutz van Dijk – für ein Lächeln mehr in Südafrika

Südafrika, was verbinden wir mit diesem Land? Manche würden sagen „die Fußball-WM“, andere denken an Armut und Gewalt. Eines aber würden viele von uns mit diesem afrikanischen Land verbinden – Aids. Und genau dieses Thema hat sich Lutz van Dijk, ein deutsch-niederländischer Schriftsteller, zur Lebensaufgabe gemacht.

Er gründete Anfang 2001 die Hilfsorganisation Hokisa – Homes for Kids in South Africa-, die von HIV/Aids betroffenen Kindern und Jugendlichen ein neues Zuhause und medizinische Versorgung bietet. Er ist mit viel Herz dabei – davon konnten sich die Schülerinnen und Schüler der AH/12 sowie einige Lehrer überzeugen, die Herrn van Dijks Schilderungen über das Leben in Südafrika, Missstände und Ängste, aber auch über Lebensfreude und Hoffnung der Menschen dort angeregt mitverfolgten. In einem seiner Bücher, „Themba“, welches auch verfilmt wurde, berichtet er über einen Jungen, der mit den Alltagsproblemen in Südafrika wie z.B. Armut zu kämpfen hat, und über dessen Weg aus den Missständen und Nöten heraus – und zwar durch Fußball. Neben der Erzählung über die „Vorlage“ seines Buches, einen Jungen, den er persönlich kennen gelernt hatte, erfuhren die Zuhörer von weiteren Kindern und ihren Geschichten. Besonders die eines Jungen rührte einige Schülerinnen zu Tränen. Er hatte wochenlang vor der Schule übernachtet, hatte kaum etwas zu essen, und doch hatte er einen starken Willen und hatte sich durch diesen zermürbenden Zustand nicht unterkriegen lassen.

Dieser Wille und der Wunsch nach Bildung ziehen sich durch die Lebensgeschichte vieler Kinder. So berührt die Geschichte eines Jungen, der es durch die Aufopferung einer Lehrerin geschafft hat, als Viertbester seiner Klasse die Prüfungen zu bestehen – ohne ein Wort lesen oder schreiben zu können, aber durch reines Merken der Inhalte. Lutz van Dijk hat es durch seine lebensfrohe, lockere und sympathische Art geschafft, den ca. 12 – 20 % der Bevölkerung Südafrikas, die von HIV betroffen sind, ein Gesicht zu geben, ihre Geschichten zu vermitteln und die anwesenden Schülerinnen und Schüler mit seinen Worten zu berühren.

Nach der zwei Schulstunden dauernden Veranstaltung bot sich noch die Möglichkeit, Herrn van Dijk in einer „kleinen Runde“, die durchaus sehr gut besucht war, bei Kaffee und Plätzchen Fragen zu stellen. Die Schüler zeigten Interesse an den verschiedenen Völkern Südafrikas, wie z.B. dem der Xhosa, denen die meisten Kinder bei Hokisa angehören. Für Lacher sorgte Herr van Dijks Sprachkurs in isiXhosa, welche sehr viele Klick- und Schnalzlaute beinhaltet, die zu seinem Erstaunen fast auf Anhieb von den Schülern und Schülerinnen nachgesprochen werden konnten. Aus dem bewegenden Vortrag konnten die Schüler und Schülerinnen auch ein Fazit ziehen: Südafrikanische Kinder müssen oft viel Leid ertragen, werden täglich mit den Schattenseiten des Lebens konfrontiert, strahlen aber doch solch eine Lebensfreude aus, dass sich jeder deutsche Schüler ein Beispiel an so viel Stärke nehmen sollte. Zudem überlegen einige Schüler/innen, es Herrn van Dijk nachzutun und in Länder wie Südafrika zu gehen und dort zu helfen, „um den Kindern dort ein Lächeln mehr ins Gesicht zu zaubern“.

Text: Kathrin Thelen, AH/12 S1


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