Ehemalige Schülerin berichtet über ihre Zeit in Indien

Warum begrüßen sich Inder mit rechts? Birgit Kersjes (Abi 2004) verriet es.

Birgit Kersjes, eine ehemalige Schülerin unserer Schule (Abi 2004) und Studentin der Rehabilitationspädagogik an der Uni Dortmund, erklärte sich bereit, uns über ihre Zeit als Praktikantin in Indien zu erzählen. Sie stellte auf interessante und spannende Art und Weise das Projekt vor, in dem sie monatelang mitwirkte – das DEEPAM-Projekt. Sieben Monate war Birgit in Indien.

DEEPAM wurde vor 16 Jahren von einer Ergotherapeutin ins Leben gerufen; es ist ein Dorfprojekt für behinderte Kinder in Tamil Nadu (Südindien), die in interdisziplinären Einrichtungen (Ergotherapie, Sprachtherapie, Physiotherapie etc.) gefördert und betreut werden. Diese Kinder haben vielseitige Behinderungen wie Seh-/Hörschwierigkeiten, spastische Lähmungen, sowie geistige Behinderungen. Das DEEPAM-Projekt bietet ihnen vielseitige Möglichkeiten, wieder aktiv am Leben teilzunehmen. Birgit Kersjes erzählte uns beispielsweise von vielen Ausflügen in ländliche Waldgebiete, welche sie mit begleitete und die den Kindern viel Freude bereiteten. Ihre Tätigkeiten veranschaulichte sie uns bildlich mit einer Powerpoint-Präsentation ihrer Arbeit.

Bildung stellt ebenfalls einen wichtigen Faktor für das Projekt dar, denn in dieser Region können viele Menschen weder lesen noch schreiben – deswegen versucht DEEPAM, jungen Menschen die Möglichkeit zu geben sich zu bilden und ihre Fähigkeiten voll auszuschöpfen. Z.B. wurde eine Grundschule gebaut, damit die Kinder lesen und schreiben erlernen, oder eine Grundausbildung im Nähen angeboten, damit sie später selbstständig arbeiten können.

Der Name des Projektes hat einen schönen Hintergrund: DEEPAM bedeutet Licht und ist vom indischen Deepam-Fest abgeleitet, welches seit Jahrtausenden bei Vollmond gefeiert wird. Das charakteristische Symbol des Festes – eine Ölleuchte mit Flamme – wird Deepam genannt. Birgit Kersjes erläuterte, dass der Name fürs Projekt passt, da sie mit ihrer Arbeit Licht in den Alltag der behinderten Kinder bringen wollen.

Birgit Kersjes veranschaulichte uns auch die alltäglichen Lebensbedingungen in Indien, dass sie z.B. kein Toilettenpapier zur Verfügung hatte – sondern ihre linke Hand zur Reinigung verwendete, denn in Indien gilt nur die rechte Hand als rein und wird zum Essen oder zur Begrüßung verwendet, da die linke Hand als Reinigungsinstrument benutzt wird. Birgit brachte all dies so lebensnah rüber, dass sie mit Sicherheit den einen oder anderen motivierte, ebenfalls für eine Zeit ins Ausland zu gehen – denn es lohnt sich mit so vielen neuen Erfahrungen sein eigenes und das Leben anderer zu bereichern!

Im Namen aller Schüler/innen und Lehrer, die an diesem außergewöhnlichen und beeindruckenden Vortrag teilnehmen durften, möchten wir uns bei Birgit bedanken, dass wir einen tiefen Einblick in ihre Arbeit erhalten konnten. Vielen Dank Birgit!

Maike Lietzau, AH/12 S1, Miriam Selk, AH/12 S2

Bei Rückfragen wendet Euch bitte an Birgit: BirgitKersjes@web.de

Über ihre Zeit in Indien gibt’s auch einen Blog: www.Birgit-Indien.blogspot.com

Informationen über Deepam gibt’s unter: www.deepam-auroville.de

Informationen über den „Anderen Dienst im Ausland“ (statt Zivildienst) und den neuen „weltwärts“-Dienst findet man unter: www.weltwaerts.de


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