Die HEP/O gestaltet einen Sinnespfad für Kinder

Angehende Heilerziehungspfleger aus der Oberstufe gestalteten mit Jungen und Mädchen der Kevelaerer Kindertagesstätte Am Broeckhof einen Sinnespfad. Die taktile Reizwahrnehmung wird hier nun gezielt gefördert.

Juan, Simon und Nico haben alle Hände voll zu tun. Sie graben, sie schrauben und sie schmirgeln. Mit Schubkarren bewegen sie Kies und Sand. Fein säuberlich rollen sie ein kleines Stück Rasen aus und ziehen es zurecht. Geschafft! Der Sinnespfad ist fertig! Feierlich mit Absperrband und Schere kann er eröffnet und erkundet werden!

Der Pfad ist ein Gemeinschaftsprojekt. Die Idee hierzu hatte Vanessa Bailey. Die 21jährige Geldernerin besucht zurzeit die Oberstufe unserer Fachschule für Heilerziehungspflege. Da der Lehrplan vorsieht, ein einwöchiges Projekt zum Beispiel in einer heilpädagogischen Einrichtung zu planen, durchzuführen und abschließend zu reflektieren, schlug sie in ihrer Klasse vor, in der Kevelaerer Einrichtung gemeinsam mit den Kindern einen Sinnespfad zu gestalten. „Während meines letzten Praktikums“, so Vanessa, „war mir klar geworden, dass viele Kinder ein besonderes Förderangebot vor allem auch in diesem Bereich benötigen.“

Mit Tobias Gellings, David Heymings, Bianca Jucknat und Andrea Waldner hatte sie schnell vier engagierte Mitstreiter gewonnen. Die Detailplanung konnte beginnen. Tobias Gellings: „Wichtig war uns, vor allem den taktilen Bereich anzusprechen.“ Mit unterschiedlich grobem Kies, mit Holz, Rasen und Tartanbelag bauten die angehenden Heilerziehungspfleger, unterstützt von den Kindern aus der Zottelbärengruppe, einen rund acht Meter langen Weg, dessen unterschiedliche Beschaffenheit besonders barfuss und mit den Händen erkundet und erforscht werden kann. Dass allein aber schon die Vorarbeiten eine wertvolle taktile Wahrnehmung des eigenen Körpers ermöglichen, war David Heymings ein besonderes Anliegen.

Lob kommt von Jutta Scholl, der Leiterin der Kindertagesstätte: „Die Jungen und Mädchen sind hervorragend einbezogen worden!“ Dass die Kinder selbst einmal „Bob, der Baumeister“ sein durften, habe die Motivation besonders gefördert. Die Zeichentrickfigur zog sich wie ein roter Faden durch das Projekt. Mitarbeiten durfte schließlich nur, wer ein von den angehenden Heilerziehungspflegern vorbereitetes Namensschild trug, das den kleinen Mann mit dem Schutzhelm zeigte.

Die Fertigstellung wurde natürlich auch gebührend gefeiert. Dabei wurden allerdings die Geschmackssinne angesprochen. Ein großes Pizzablech hatten die Studierenden hierfür vorbereitet. Und wie sollte es anders auch sein? Der Teig war so garniert, dass die leckeren Zutaten einen Sinnespfad in Miniatur ergaben.

Ewald Hülk


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