6 UNESCO-Welterben und viel mehr!

Es waren sehr erlebnisreiche, von purem Sonnenschein und von Temperaturen von mehr als 30 Grad geprägte Tage, die die Schülerinnen und Schüler der AH/13E, S1 und S2 aus dem Beruflichen Gymnasium gemeinsam mit Frau Brouwers, Herrn Bruch, Frau van den Bongard und Herrn Hülk im Süden Frankreichs in der Provence und im Languedoc verbrachten. Die Zeit ging, so das gemeinsame Urteil, rasend schnell vorbei. Die einzelnen Tage sahen wie folgt aus:

Freitag, 12. September 2025
Abends ging es endlich los! Ein moderner Fernreisebus holte uns an der Gelderner Tankstelle Stoffmehl ab, um uns nach Südfrankreich zu bringen. Zum Glück gab’s viele freie Plätze, so dass nicht nur die Lehrer, sondern auch so manche Schüler zwei Sitze für sich hatten, um zumindest zu versuchen, tief und fest zu schlummern.

Samstag, 13. September 2025
Es war schon hell, als wir das landschaftlich und kulturell sehr reizvolle Burgund durchfuhren. Noch vor dem Mittag passierten wir Lyon. Auf der Autoroute du Soleil (dt. Sonnenautobahn) ging’s weiter zum Mittelmeer. Doch irgendwie passte das Wetter nicht so recht zum Namen der Autobahn. Der Himmel war wolkenverhangen, von Sonne keine Spur.
Wir fuhren vorbei an historisch bedeutenden Städten wie Orange und Avignon. Einige Kilometer hinter der alten Römerstadt Nîmes verließen wir die Autobahn und fuhren nach Aigues-Mortes, einem Städtchen mit bestens erhaltener mittelalterlicher Stadtmauer. Dort machten wir einen Stopp an einem großen Supermarkt, in dem wir uns mit allen wichtigen Lebensmitteln, also auch Getränken eindeckten.
Womit aber niemand gerechnet hatte: Es fing an zu regnen, als wir die letzten zehn Kilometer bis zu unserer Feriensiedlung „Village du Port“ zurücklegten. Und es kam noch schlimmer: Dort angekommen fing es sogar an zu schütten! Rosige Aussichten also für die nächsten Tage?!?
Nach der Zuteilung der wirklich schönen Wohneinheiten, in denen in der Regel 4 Personen wohnten, bestand Zeit zur freien Verfügung: Wohl jeder erkundete erst einmal die Anlage. Viele nahmen trotz wolkigem Himmel ein erstes Bad im großen Pool oder schauten einfach einmal in den anderen Schüler- und den Lehrerbungalows vorbei.

Sonntag, 14. September 2025
Wir erkunden die nähere Umgebung

Tagsüber war kein festes Programm. Nach der langen Fahrt, wen mag es verwundern, war Ausschlafen angesagt. Beim Wachwerden überraschten uns dann ein strahlend blauer Himmel und purer Sonnenschein. Schülerherz, was willst du mehr? So sollte das Wetter auch bis zum letzten Tag bleiben!
Bei also bestem Wetter erkundeten alle die nähere Umgebung, wanderten nach Le Grau-du-Roi, dem Ort, wo wir wohnten, oder bestaunten die vielen Boote in Port Camargue. Die meisten zog es aber auch zum langen Sandstrand „Plage de l’Espiguette“. Abends trafen sich dann alle auf der Dachterrasse eines der beiden Lehrerbungalows, wo, angereichert mit vielerlei Infos, die Verkostung unterschiedlicher Weine der Region anstand.

Montag, 15. September 2025
Auf den Spuren der Römer und der Päpste

Rund 2000 Jahre zurück versetzte uns der Montag. Wir wandelten auf den Spuren der Römer! Als erstes fuhren wir zum von den Römern in landschaftlich reizvoller Lage erbauten Pont du Gard, einem rund 50m hohen und ca. 275m langen Aquädukt über den Fluss Gardon, dem ersten UNESCO-Welterbe, das wir sahen und vor dem wir unser erstes Gruppenfoto geschossen haben.
Weiter ging es nach Avignon, wo wir, ausgestattet mit digitalen Pads, die Möglichkeit hatten, den monumentalen ehemaligen Papstpalast zu besichtigen. Er war das zweite von insgesamt sechs (!!!) UNESCO-Welterben, die wir auf unserer Tour kennenlernten. Aber nicht nur der festungsartige, innen weitgehend karge Papstpalast war sehenswert, sondern auch die alte Rhône-Brücke Pont St. Bénézet und die vielen kleinen Gassen mit dem Place de l’Horloge.

Dienstag, 16. September 2025
Mittelalter und Inquisition

Wir starteten erst mittags zu unserer weitesten Bustour. Die mittelalterliche Festungsstadt Carcassonne, ebenfalls ein UNESCO-Welterbe, erwartete uns. Unsere Route ging durch klassische Weinanbauregionen und wir überquerten ein weiteres UNESCO-Welterbe unserer Fahrt, den Canal du Midi. Die Tour endete an der von zwei immensen Mauern umgebenen mittelalterlichen Altstadt von Carcassonne, deren bestens erhaltene Festung wir genau erkundeten und über deren gesamte, kilometerlange Mauern mitsamt deren 52 Türmen wir laufen konnten, um einen fantastischen Blick in die herrliche Landschaft des Languedoc zu werfen. Wir hatten auch ausreichend Zeit, um auf eigene Faust durch die engen Gassen zu ziehen und in den vielen Andenkenläden auf Souvenirsuche zu gehen. Die meisten von uns gönnten sich auf dem gemütlichen Place Marcou auch noch eine Pizza, Pasta oder einen Burger.
Vor Einbruch der Dunkelheit versammelten wir uns wieder vor der mittelalterlichen Burg: Ein gemeinsamer Spaziergang bei rötlich-orange-violettem Abendrot zwischen den anheimelnd angestrahlten beiden Festungsmauern endete am Halteplatz für unseren Bus im Osten der Stadt. Erst kurz vor Mitternacht erreichen wir unser Feriendorf .

Mittwoch, 17. September 2025
Fahrt in die Provence

Heute ging es um 9 Uhr früh los, denn in der alten Römerstadt Arles, unserem fünften UNESCO-Welterbe, war der große bunte Markt nur bis 12 Uhr aufgebaut. Doch nicht nur der Rundgang vorbei an den vielen Ständen mit Obst, Fisch, Oliven und Gewürzen lohnte sich, sondern gerade auch der Blick auf und in die Relikte der Römer in dieser Stadt, hier insbesondere auf das große Amphitheater und das noch ältere antike Theater. Wer nicht nur durch die engen Gassen, durch die schon van Gogh streifte, schlendern wollte, der warf einen Blick in die um 1200 erbaute Kathedrale Saint Trophime. Kunstinteressierte besuchten unterdessen das Museum „Fondation Vincent van Gogh“.
Weiter ging’s nach Les Baux-de-Provence, einem der malerischsten Örtchen der Provence mit nur meterbreiten Gässchen auf einem hohen Felsen gelegen, auf dessen Spitze wir Zutritt zu den spärlichen Ruinen eines alten Schlosses hatten. Bei böigem Wind hatten wir von hier aus einen prächtigen Blick ins Tal und auf die für die Provence typischen Olivenhaine und Weinhänge.

Donnerstag, 18. September 2025
Spiel, Sport, Spannung

Nach drei Tagen mit vollem Programm war der Donnerstag weitaus chilliger. Langeweile wurde dennoch nicht geschoben, denn sportliche Angebote standen auf dem Programm: natürlich das Sonnenbaden im angenehm temperierten Pool unter der heißen Sonne Südfrankreichs, aber auch andere sportliche Aktivitäten: Volleyballmatches im feinen Sand und, was es bei früheren Fahrten noch nie gab: Reiten auf dem Rücken von Camargue-Pferden durch die weitläufige Landschaft!
Abends trafen sich alle zum gemeinsamen Abschlussabend, bei dem auch die Ehrung für die Teilnehmer des Gourmet-Wettbewerbes „Manager comme Dieu en France – Essen wie Gott in Frankreich“ stattfand. Alle saßen da in geselligem Kreis bei kühlen Getränken zusammen und genossen noch den einen oder anderen Cocktail aus unserer Cocktail-Bar: Die Ipanema von Herrn Bruch waren einfach 1A!

Freitag, 19. September und Samstag, 20. September 2025
Lyon – eine französische Metropole mit Charme

Es hieß Abschied nehmen: Nach dem Packen verließen wir zum letzten Mal die Feriensiedlung, um auf der Rückfahrt nach rund dreieinhalb Stunden einen Stopp in Lyon zu machen, der nach Paris und Marseille drittgrößten Stadt Frankreichs, die von den Römern (wem auch sonst ???) gegründet worden war. Die Altstadt von Lyon sowie ein Teil der Halbinsel waren das sechste (!!!) UNESCO-Welterbe, das wir auf unserer Fahrt besuchten. Enge Gassen, schöne Plätze, zwei bedeutende Kirchen und viele Geschäfte luden ein, hier vielleicht doch noch ein letztes Souvenir zu kaufen, bevor wir dann, nach zweifellos sehr schönen und angenehm erlebnisreichen Tagen unter der Sonne Frankreichs, letztendlich doch die Heimreise antreten mussten. Am Morgen kamen wir dann wieder in Geldern an – leider bei weitaus weniger angenehmen Temperaturen.

Text: Ewald Hülk
Fotos: Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Studienfahrt


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