Wald ist nicht gleich Wald

Der LK Bio der AH/12F analysierte unterschiedliche Waldgebiete am Niederrhein.

Viele Wälder am Niederrhein sind ökologisch wertvoll. Zu diesem Ergebnis kommen unsere Schülerinnen und Schüler aus dem Leistungskurs Biologie des Beruflichen Gymnasiums. Im Rahmen einer Unterrichtsreihe zum Thema „Ökosystem Wald“ hatten sich die Zwölftklässler intensiv im Unterricht mit vielen fachwissenschaftichen Fragen auseinandergesetzt wie den abiotischen Faktoren, die auf einen Wald einwirken, der Gliederung von Waldtypen, den Nahrungsbeziehungen und der ökologischen Wertigkeit.

Doch was nützt die ganze Theorie, wenn die praktische Anwendung fehlt? In Kleingruppen analysierten sie nun fünf Waldgebiete im Großraum Geldern: den Wald auf der Boekelt im Norden von Geldern, das Waldgebiet „Oermter Berg“, die Leucht zwischen Alpen und Kamp-Lintfort, den Winkelschen Busch nördlich von Kapellen und den Tüschenwald bei Sonsbeck. Ein Fazit: Wald ist nicht gleich Wald und Baum ist nicht gleich Baum.

Moderne Hilfsmittel wie Handy-Apps halfen dabei, die Vielfalt an Pflanzen zu bestimmen. So konnten die Schüler nicht nur im Bereich von Kräutern und Sträuchern, sondern gerade auch bei Bäumen eine ausgeprägte Artenvielfalt feststellen. Vielfach charakterisieren ausgeprägte Mischwälder den Waldtypus. Dabei gestaltet sich die Gliederung in verschiedene Schichten als vorteilhaft. Dieses hat für die beheimateten Tiere, so eine Beobachtung, einen großen Artenreichtum zur Folge, was wiederum vielfältige Nahrungsbeziehungen ermöglicht.

Auch eine weitere Beobachtung stieß auf eine positive Resonanz: Vielfach bleibt Totholz liegen und wird nicht entfernt. Zersetzern, den so genannten Destruenten, bietet sich auf diese Weise ein Lebensraum mit reichhaltiger Nahrungsquelle, die zur Remineralisierung und somit zur Aufwertung der Bodenqualität führt.

Es gab jedoch nicht nur positive Eindrücke. Vereinzelt wurden eher kleine Monokulturen, sei es aus Nadelhölzern oder aber aus jungen Buchen entdeckt, die wie in einer Linie gepflanzt und auch gewachsen waren, so dass diese nun um Licht und um die Nährstoffe im Boden konkurrieren. Sofern hier nicht gezielt eingegriffen wird, so die Prognose, werden sich hier keine ökologisch wertvollen Waldbereiche entwickeln.

Alle Schülergruppen hielten die vielfältigen Eindrücke als Film- und Fotomaterial feste. Ziel ist es, dieses in den nächsten Wochen mit den aufgeschriebenen Beobachtungen auszuwerten und in einem Erklävideo zu dem jeweiligen Waldgebiet auf unserem schuleigenen YouTube-Kanal „LFS erklärt“ zu veröffentlichen.

Text und Fotos: Ewald Hülk


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