
Mit Apps durch die Altweiberfeier
Es war ein richtig digitales Motto für die große Schulfeier: Die SV persiflierte Gruppenarbeiten im PZ.
Welcher Lehrer kennt nicht diesen Satz aus Schülermund: „Können wir auch im PZ arbeiten?“ Nicht wenige Kollegen stimmen dem im Schulalltag dann zu – und so sitzen die Arbeitsgruppen nicht im Klassenraum zusammen, sondern eben im PZ, in der Bibliothek oder bei gutem Wetter sogar draußen. Aber was passiert dann wirklich da?
Genau diese Situation persiflierte die SV bei der von ihr bestens organisierten Altweiberfeier. Wohl nur Streber würden wollen, dass in diesen Arbeitsphasen mit den auf Teams hochgeladenen Arbeitsblättern, mit dem Buch oder ausgewählten Webseiten gearbeitet wird. Die meisten anderen bevorzugen anscheinend anderes, nämlich Apps wie Instagram, Spotify, YouTube, What’s App und Co.
Genau diese Situation bot den Rahmen für die vielen Beiträge der Klassen (und der angereisten „Funkenkracher“ aus Wachtendonk). Statt fachlich zu arbeiten, riefen die Schüler der SV auf der Aulabühne fiktiv diverse Apps auf, hinter denen sich die Beiträge der Klassen verbargen, die auf der Bühne dann real vorgeführt wurden und die sich alle zurecht den großen Applaus der Zuschauerinnen und Zuschauer in der Aula verdienten.
Applaus war aber auch dem Kollegiumsbeitrag gewiss, denn wie in Hogwarts waren die Lehrerinnen und Lehrer, die Mitarbeiterinnen der Verwaltung und der Hausmeister einmarschiert: als Harry Potter, als Hermine, als Lucius Malfoy, als Severus Snape, als Fleur Delacour, als Minerva Mc Gonagall, als Sprechender Hut, als Rubeus Hagrid, und und und… Und getanzt hatten sie dann alle auch noch!
Und wie sollte es auch anders sein? Die so gestrenge Lehrerin, die mehrfach auftauchte, merkte natürlich nicht, womit sich ihre Schülerinnen und Schüler wirklich beschäftigten! So richtig sympathisch kam sie dabei nicht rüber, wohl aber die trickreich-schelmischen Schülerinnen und Schüler, die ihre Arbeitszeit genau für ihre persönlichen Interessen fernab von Unterricht nutzten.
Somit müssen wir als Lehrer festhalten: Dank der Altweiberfeier und der SV ist uns dann doch ein Licht aufgegangen, womit sich unsere Schülerinnen und Schüler in den langen Arbeitsphasen außerhalb des Klassenraumes wirklich beschäftigen – eben nicht mit Bio, „Päda“ oder Wirtschaftswissenschaften. Demnach darf man also resümieren, dass auch die Lehrer sehr viel Spaß hatten, zudem aber auch noch viel über die Arbeitsweisen ihrer Schülerinnen und Schüler dazu gelernt haben. Der Altweiberdonnerstag war dann sogar so etwas wie ein Fortbildungstag. Danke SV!
Text: Ewald Hülk
Fotos: Ewald Hülk, Jana Scholz, Rieke Nachtigall