
Wachs schenkt Wärme
Auch drei Jahre nach dem Beginn des Angriffskriegs von Russlands Autokraten Wladimir Putin ist es für uns im nur 2000 km entfernten Deutschland kaum vorstellbar, wie groß nicht nur die Angst in der Ukraine ist, sondern auch die Not. Angst deshalb, weil nicht nur in den grenznahen Regionen zu Russland oft die Sirenen aufheulen, Raketen einschlagen und Häuser zerstört werden, sondern auch im fernen Kiew und in anderen Städten des Landes. Doch nicht nur das: Gerade auch auf die Energieversorgung haben es die russischen Befehlshaber in ihrem Imperialkrieg abgesehen. Fehlende Energie heißt kein Strom und keine Wärme – und das in den in der Regel bitterkalten Wintern der Ukraine. Putins Ziel: die Bevölkerung mürbe machen, so dass sie einem von Russland diktierten Frieden mit Gebietsverlusten zustimmt.
Einen Hauch von Wärme spendete nun aber unser Schulgemeinschaft. Sie sammelte kartonweise Kerzenreste für die Ukraine, wo aus diesen „Büchsenlichter“ gefertigt werden, die als eine alternative Heizquelle zum Kochen und Aufwärmen genutzt werden. Durch die Kerzensammelaktion beteiligte sich die Liebfrauenschule zum wiederholten Male an einer Aktion des hiesigen Eine-Welt-Vereins und der DoVira Help Foundation e.V.
Drei Wochen lang standen im Januar unter einer Infotafel Kartons bereit, die in jenen Tagen auch eifrig gefüllt wurden. Abgeholt wurden sie von unserem ehemaligen Kollegen Hubertus Heix (im Foto links), dem Sprecher der Steuergruppe Fairtrade-Stadt Geldern. Er bedankte sich ausdrücklich für das Engagement unserer Schülerschaft.
Statt in den Restmüll und von dort in die Müllverbrennungsanlagen zu wandern, wo es bekanntlich mehrere Hundert Grad heiß ist und wo durch den Ausstoß von Treibhausgasen unser Weltklima ansteigt, spenden unsere Wachsreste den aufrichtigen Ukrainern nun Wärme in ihren Wohnungen und für deren Essenzubereitung. Es ist im wahrsten Sinne des Wortes also eine Win-win-Situation.
Text: Ewald Hülk
Foto: Tom Jegust (AH/12F)