Ein adventlich-stimmungsvoller Infotag

Für unser Berufskolleg war es ein ganz neues Veranstaltungsformat. Insbesondere die Lehrerinnen und Lehrer sowie die Mitarbeiter/innen unserer Schule waren deshalb gespannt, wie dieses bei unseren Gästen ankommen würde. Der Titel der Veranstaltung klang wohl etwas sperrig: IAW-Tag lautete der, wobei das „I“ für Informieren, das „A“ für Anmelden und das „W“ für Wohlfühlen standen.

Um das abendliche Fazit mal gleich vorweg zu nehmen: Alle waren begeistert von diesem Nachmittag am Freitag vor Adventsbeginn. Viele Schülerinnen und Schüler, die sich für einen unserer Bildungsgänge interessierten, kamen alleine oder mit den Eltern im Schlepptau, um sich in der Tat zu informieren oder sogar, um die Anmeldeunterlagen abzugeben.

Dass es aber auch abgesehen davon ein besonderer Tag an der Liebfrauenschule war, sah jeder sofort beim Betreten des Schulgeländes. Mehrere adventlich geschmückte Hütten ließen schon von weitem erahnen, dass Schüler wie Lehrer keine Mühen gescheut hatten, allen etwas zu bieten, dabei aber auch etwas von der schulischen Atmosphäre und dem, was der Liebfrauenschule wichtig ist, mitzugeben.

Da stellte zum Beispiel die Schulseelsorge in einer Hütte ihre an den Bedürfnissen der Schülerinnen und Schüler orientierte Arbeit vor und verteilte „Hoffnungsschimmer“. Gegenüber präsentierten Vertreter des Amani-Kinderdorf-Vereins, den die Liebfrauenschule seit vielen Jahren unterstützt, ihre Projekte in Tansania. Auch der Verkauf von fair gehandelten Produkten aus dem Eine-Welt-Laden in Geldern war eine Selbstverständlichkeit für die LFS, die eine offiziell zertifizierte Fair-Trade-Schule ist. Und Einblicke in die hochwertige Musicalarbeit unserer Schule gewährte eine andere Bude, in der zahlreiche Requisiten und Erinnerungen der vergangenen Jahre ausgestellt wurden und wo die Regieassistentinnen des neuen Stückes mit Infos die Neugier auf die kommenden Aufführungen weckten.

Aber es gab auch noch die Hütten, aus denen Kulinarisches feilgeboten wurde: Waffeln und Crêpes, köstlich gebacken von der SV, knackige Würstchen, frisch gegrillt von den angehenden Abiturienten und Punsch und kühle Getränke, serviert von Schülerinnen unserer Schule.

Wenn man dann das Pädagogische Zentrum unserer Schule betrat, staunte man nicht schlecht. Das lag aber weniger an der rötlich und grün und weißlich-gelb gedimmten stimmungsvollen Beleuchtung, sondern vielmehr an den adventlich dekorierten Pavillons, unter denen sich die einzelnen Bildungsgänge mit vielerlei Schautafeln, Fotos und Unterrichtsmaterialien präsentierten. Schüler wie Lehrer gaben dort zu gerne den vielen Interessierten bereitwillig Infos aus den vielen Unterrichtsfächern, den Projekten und den Praktika und der Schulatmosphäre.

Praktische Einblicke kamen dabei nicht zu kurz. Die Schülerinnen und Schüler aus der Berufsfachschule für Ernährung und Versorgungsmanagement zeigten, wie stilvoll ein Tisch gedeckt wird. Die angehenden Sozialassistentinnen und -assistenten demonstrierten an Puppen, wie eine Reanimation Leben retten kann. Die Fachabiturienten aus dem Bereich Ernährung und Hauswirtschaft luden nicht nur zu einer Führung durch die großbetriebliche Küche mit hochmodernen und -effizienten Geräten ein, sondern überprüften auf spielerische Weise mit einem Kräuterquiz Vorwissen der Besucher. Das berufliche Gymnasium präsentierte unter anderem anschaulich mit vielen Fotos das Fahrtenprogramm der angehenden Abiturienten: die Provence, Barcelona, Paris sowie Skifahren im Hochzillertal waren da in der Vergangenheit die Ziele.

Und auch die Fachschulen gewährten einen Einblick in ihre praxisnah ausgerichtete Berufsausbildung. Gruppenanalysen, nicht staubtrocken auf Papier formuliert, sondern kreativ und künstlerisch gestaltet gehörten bei den Erzieherinnen und Erziehern ebenso dazu wie im Unterricht kunstvoll gestaltete Kerzen nebst Ständern, Herzen, Engel und vieles mehr, die für das Amani-Projekt verkauft wurden. Auch die Fachschule für Heilerziehungspflege veranschaulichte, wie während der Ausbildung berufsorientiert gearbeitet wird. Studierende demonstrierten da zum Beispiel „Klavierspielen auf Bananen“, das auf elektronischem Wege erlaubt, kleine Musikstücke zu spielen und so eine einfache Möglichkeit des musischen Ausdrucks von beeinträchtigten Menschen sein kann. Oder ein Mitmachtisch lud zum Malen ein – nicht aber ohne ein Handicap: Ein Tremorhandschuh, der die Hand zittern ließ, machte dabei klar, wie schwer es für Menschen mit einer entsprechenden Beeinträchtigung ist, feinmotorische Dinge wie Zeichnen zu meistern.

Natürlich gab es auch die Möglichkeit durch die Schule zu schlendern und die gepflegten Räume zu bestaunen. Unwillkürlich kam man da auch an den Orten vorbei, an denen die vielköpfige Musicalgruppe für die nächsten Aufführungen im März arbeitet: natürlich in der großen Aula, in der Darsteller probten, in der Mehrfachsporthalle, wo Tanzschritte und -formationen eingeübt wurden, im großen Zelt im Innenhof, wo eifrig mit der Säge am Bühnenbild gewerkelt wurde und im Nähraum, wo die fantasievollen Kostüme entstehen.

Dass Kreativität an der Liebfrauenschule groß geschrieben und gefördert wird, zeigte sich zu guter Letzt am Schulhof: Musiklehrer Marius Janßen und seine Schulband intonierten da bei Einbruch der Dunkelheit Weihnachtslieder, die sie nachmittags in der offenen Bandprobe und in den Wochen zuvor eingeübt hatten. Viele unserer Besucher ließen sich dieses stimmungsvolle Konzert nicht entgehen, klatschten laut Beifall für die schöne Musik und ließen es sich dabei mit Punsch und Würstchen oder Waffel gut gehen! Da war wohl jedem klar: Der Advent steht vor der Tür!

Text und Fotos: Ewald Hülk


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