Theaterpädagogisches Arbeiten: Ein Schnuppertag für die HEP/B bei der TheaterWerkstatt Haus Freudenberg

Wir, die HEP/B, hatten im Rahmen unserer ersten Blockwoche die Ehre, einen kleinen Einblick in die von der ehemaligen HEP-Studierenden und Theaterpädagogin Anna Zimmermann-Hacks geleiteten TheaterWerkstatt der Haus Freudenberg GmbH zu bekommen. Die Theaterwerkstatt ist ein inklusives Angebot, bei dem Menschen mit und ohne Behinderung mitwirken. Seit dem Jahr 2013 werden jährlich verschiedene Stücke eingeprobt und mehrfach vor großem Publikum vorgestellt. Bereits gespielte Stücke sind unter anderem Romeo und Julia, 20.000 Meilen unter dem Meer und viele mehr.

Bei unserem Schnuppertag wurden wir allerdings nicht nur von Frau Zimmermann-Hacks an die Hand genommen, sondern auch von vier Schauspielern, die bereits einige Jahre Teil des Teams sind. Frau Zimmermann-Hacks betonte besonders, dass es bei den Theaterstücken nicht um das Vorführen der Behinderungen gehen darf, sondern um das Abliefern eines guten bzw. professionellen Theaterstücks und darum, den Mehrwert von Vielfalt und Zugehörigkeit im Anderssein sichtbar zu machen. Dies sei besonders durch das Ergänzen der einzelnen Schauspieler möglich, indem sich der eine etwas vom anderen abguckt und umgekehrt.

Nach einer kurzen theoretischen Einführung begannen wir mit einigen Warm-Up-Spielen. Auch ein ganz besonderes Warm-Up, welches vor jeder Vorführung gemacht wird, durften wir kennenlernen. Dabei ging es darum, den eigenen Körper zu aktivieren und einzustimmen. Frau Zimmermann-Hacks nannte das vergleichbare Beispiel, dass Musiker vor einem Auftritt ihre Instrumente stimmen, und so sei das auch bei den Schauspielern, nur, dass diese sich selber einmal einstimmen.

Nach einigen Warm-Up Spielen waren auch wir Auszubildenden gefragt, indem wir in die Rolle des Schauspielers geschlüpft sind und kleine Aufführungen zum Thema ,,Heilerziehungspflege“ entwickelt haben. Dabei hatten wir in unseren Gruppen jeweils einen „professionellen“ Schauspieler aus der TheaterWerkstatt an unserer Seite. Es sind vielfältige Ergebnisse entstanden, wie eine Trauung, die von einem Menschen mit Behinderung begleitet bzw. durchgeführt wurde.

Abschließend können wir sagen, dass der Einblick eine Riesenbereicherung war. Jetzt wissen wir nicht nur, was Theaterpädagogik ist und welche Möglichkeiten zur Förderung von Menschen mit Assistenzbedarf damit verbunden sind, sondern auch, wie viel Freude damit erzeugt wird.

Text: Celine Ermers (HEP/B)
Fotos: Lucie Tewes (HEP/B)


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