Würdevoll in die Weihnachtsferien

Was kann es für Musiker Schöneres geben als den Ruf nach einer Zugabe? Unsere Schulband mitsamt Schulchor, geleitet von unserem Musiklehrer Herrn Janßen, freute sich also mächtig am letzten Schultag vor den Weihnachtsferien, als am Ende des fröhlichen Adventssingens „Zugabe-Zugabe“-Rufe durch die vollbesetzte Aula hallten. Die „Musikusse“ rund um Herrn Janßen ließen sich da nicht lange bitten, und so erschallte ein weiteres Mal der spanische Evergreen „Feliz Navidad“ durch den Raum.

Das Ende der immer wieder wunderschönen Veranstaltung war damit eingeleitet, durch die Herr Roeling, Frau Schmit und eben Herr Janßen mit der ihnen anhaftenden Leichtigkeit geführt und somit in bester Entertainer-Manier ein adventlich-schwungvolles Adventssingen moderiert hatten, bei dem niemand auf den Sitzen festgeklebt blieb, sondern zeitweise swingend und schunkelnd beste vorweihnachtliche Stimmung auskostete. Herrje, was ist Schule doch schön!

Den Abschluss des letzten Schultages vor den Weihnachtsferien bildete der Gottesdienst, den Frau Roghmanns und Frau Thissen mit den angehenden Sozialassistentinnen und -assistenten aus der Oberstufe vorbereitet hatten und der in der Pfarrkirche Maria-Magdalena gefeiert wurde. „Türen öffnen“ lautete das Thema, und Vertreter der Klasse beschrieben in der Begrüßung, dass sie bei ihren Praktika, z.B. im Bereich der Behindertenhilfe, auch Türen geöffnet hatten, hinter denen sich für sie neue Facetten des Lebens gezeigt hatten.

In seiner Ansprache griff Pastor Olding diesen Gedanken auf und legte den Fokus auf die Würde eines jeden Menschen. Dabei warf er einen Blick zurück in die Zeit, als die ersten Menschen sich zum Christentum bekannten. Diese seien im ersten Jahrhundert nach Christi Geburt verfolgt worden, weil sie getreu den Worten der Bibel leben wollten, welche besagen, dass Gott den Menschen nach seinem Ebenbild erschaffen habe. Diese fundamentale Aussage beinhalte, so Olding, dass jeder Mensch eine Würde in sich trage. Die ersten Christen hätten sich daher für Außenstehende eingesetzt, für Sklaven und Aussätzige zum Beispiel.

Olding nahm auch Bezug zum deutschen Grundgesetz, das wie keine andere Verfassung in der Welt so sehr die Würde des Menschen schütze: Die Würde des Menschen, so stehe es dort geschrieben, sei unantastbar. Das aber birgt nach Ansicht von Christian Olding eine Menge „Sprengstoff“. Angesichts einer Gesellschaft, die seit der Corona-Pandemie, der Energiekrise und dem Ukrainekrieg zerrissener geworden sei, zeigte er auf, was Christen dem entgegensetzen können: Mitgefühl und Verständnis für die Würde eines jeden Menschen statt einer depressiven Gleichgültigkeit und dem Drang nach „Hauptsache ich“!

Text und Fotos: Ewald Hülk


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