Die BiWak der Lebenshilfe Gelderland – was ist das denn?

Diese Frage stellten auch wir Berufspraktikant*innen uns, als wir den Stundenplan für die erste Blockwoche im Rahmen unseres Anerkennungsjahres erhielten. Frau Hoolmann von der Lebenshilfe Gelderland sollte uns schließlich die Antwort auf die Frage geben.

Wie wir erfuhren, ist BiWak die Bildungs- und Wissensakademie der Lebenshilfe Gelderland in Geldern, in der es darum geht, Inklusion zu lehren und zu lernen. Frau Hoolmann selbst arbeitet seit 2002 bei der Lebenshilfe und leitet die von ihr ins Leben gerufene und mit Fördergeldern der Aktion Mensch unterstützte Akademie seit dem Jahr 2016.

BiWak stellt ein breitgefächertes Programm auf die Beine, welches für jeden Interessierten zur Verfügung steht und deutlich machen soll, dass man Inklusion gemeinsam erlernen kann. Damit sollen vor allem immer wieder vorkommende Hemmungen im Kontakt von Menschen mit und ohne Behinderungen abgebaut und der Austausch zwischen ihnen gefördert werden. Zudem soll die Mitgestaltung des Entwicklungsstands „Inklusion“ ermöglicht werden und Wissen vermittelt werden.

Frau Hoolmann stellte unterschiedliche Schwerpunkte des Konzepts der BiWak vor. Hierzu gehören unter anderem die Schwerpunkte Bildung, Öffentlichkeitsarbeit und Vernetzung. BiWak bietet eine große Auswahl an Angeboten und Fortbildungen für alle Interessierten zu verschiedenen Themen an. Diese richten sich sowohl an Menschen mit und ohne Behinderungen als auch an Angehörige, wie zum Beispiel in Form einer Selbsthilfegruppe für Eltern. Es gibt unterschiedliche Themenabende, Workshops und Fortbildungen. Auch für Menschen in sozialen und pflegerischen Berufen bietet BiWak verschiedene Qualifizierungen an, so zum Beispiel zum Thema Palliative-Care.

Bei Bedarf übernimmt die BiWak auch Fortbildungsaufträge von Unternehmen und Einrichtungen, wie zum Beispiel von Wohnheimen für Menschen mit Behinderungen, KiTas oder Schulen und bearbeitet mit deren Mitarbeiter*innen unterschiedliche Themenschwerpunkte. Bei der Bildungs- und Wissensakademie arbeiten hauptsächlich freiberufliche Dozenten, Übungsleiter und Ehrenamtler auf Honorarbasis, zu denen auch wir als künftige HEPs gehören könnten.

Das Motto von BiWak lautet: „Jeder kann mitmachen, solange er oder sie Interesse daran hat.“. Besonders spannend für uns HEPs ist, dass selbstbetroffene Menschen zu bestimmten Themen in die BiWak kommen und von ihrem Leben und von ihren Erfahrungen erzählen. So kommt zum Beispiel eine Frau mit einer Emotions-und Regulationsstörung regelmäßig zu Angeboten und informiert über und sensibilisiert so zugleich für ihr Leben mit dieser Diagnose.

Eine weitere Besonderheit der BiWak ist der sogenannte BluePoint. Doch was ist das überhaupt? Der integrative Freizeittreff BluePoint der Lebenshilfe Gelderland an der Bahnhofstraße (also gar nicht mal so weit weg und doch hatten viele noch nie davon gehört) bietet Menschen mit und ohne Behinderung Angebote zur Freizeitgestaltung sowie Ferienfreizeiten an. Es werden wöchentliche und alle zwei Wochen stattfindende Gruppenangebote vorgehalten, sowie auch verschiedene Ausflugs- und Beschäftigungsangebote. Dadurch entsteht ein großes Spektrum an Möglichkeiten, die Betreuung des Familienangehörigen mit einer Behinderung attraktiv und abwechslungsreich zu gestalten.

Nach der Information über die Angebote der Lebenshilfe Gelderland vor Ort entwickelte sich noch eine lebhafte Diskussion über die UN-Behindertenrechtskonvention, bevor wir uns im Anschluss an eine kurze Reflexionsrunde ganz herzliche für den sehr interessanten und informativen Einblick in BiWak, BluePoint und Co. bedankten.

Text: Lotta Föller (HEP/B)
Foto: Andreas Mäteling


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