Bio-LK analysiert heimische Gewässer

Die Seen am Niederrhein sind besser, als so mancher es erwarten würde. Das jedenfalls ist das Ergebnis, das Recherchen von Schülern der AH/12E ergaben. In der Zeit zwischen den Sommer- und Weihnachtsferien hatten sich die Schüler aus dem Leistungskurs Biologie mehrfach aufgemacht, um insgesamt 13 verschiedene Gewässer von Goch bis Geldern und von Xanten bis Rheurdt und Rheinberg näher zu analysieren. Die Ergebnisse stellten sie in mit zahlreichem Daten- und Fotomaterial angereicherten Projektmappen von bis zu 30 Seiten dar. Fazit des ganzen: Die Wasserqualität stimmt. Alle Seen sind als Fischgewässer gut geeignet. Die Gefahr des so genannten Umkippens ist unmittelbar nicht gegeben.

Entwarnung konnten die Schüler insbesondere auch für den Gelderner Holländer See geben. Vergleichsdaten von 1997 belegen, dass die Gewässergüte insbesondere im Hinblick auf Nitrat und Phosphat, also zwei wesentliche Komponenten einer nicht gewünschten Eutrophierung, damals schlechter war.

Bis diese Ergebnisse feststanden, war allerdings viel Arbeit notwendig. Im Unterricht des Leistungskurses erarbeiteten die Schüler die Theorie des Ökosystems See anhand von Foto-, Film-, Text- und Datenmaterial. Ein Schwerpunkt dabei war die Unterscheidung von nährstoffarmen und nährstoffreichen Gewässern und letzten Endes die Frage nach den Ursachen und den Konsequenzen einer fortschreitenden Eutrophierung.

Dann ging es das erste Mal hinaus in die Natur. In Kleingruppen untersuchten die Schüler den Gelderner Rayerssee, an dem sie in die Analyse der Gewässergüte eingeführt wurden. Resümee hier: Gegenüber dem Jahr 1997, als Schüler der Liebfrauenschule schon einmal den See am Krankenhaus untersucht hatten, war die Gewässerqualität in etwa gleich geblieben.

Dann aber waren die angehenden Abiturienten allein auf sich gestellt. In der Regel in Zweierteams untersuchten sie einen See eigener Wahl. Analysematerialien insbesondere zur Bestimmung des pH-Wertes und von Sauerstoff-, Nitrat-, Nitrit- Ammonium- und Phosphatgehalt wurde ihnen von der Schule auch über das Wochenende hinaus zur Verfügung gestellt. Mit Fotoapparat, Bestimmungsbüchern und Schreibutensilien bewaffnet machten sich die Gruppen mehrfach auf den Weg. Wertvolle Aufschlüsse insbesondere zum Fischbestand ergaben hierbei Befragungen von ansässigen Anglern. Einigen Schülern gelang es auch, in historischen Texten Erkenntnisse zur Geschichte des untersuchten Sees zu gewinnen.

Die Projektmappen, die jede Gruppe erstellte, geben nun einen plastischen Einblick in das jeweilige Ökosystem und verzahnen die Theorie des Unterrichts mit den im Team gewonnenen Forscherergebnissen. Gedacht ist auch daran, die Ergebnisse im Geldrischen Heimatkalender einer breiteren Öffentlichkeit vorzustellen.

Ewald Hülk


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