Wohin geht die Reise beim Fairen Handel?

Die einen schuften, andere verdienen!

Frank Herrmann (im Foto oben rechts), ein Journalist, der 20 Jahre in Latein-Amerika unterwegs war, erzählte uns am 6. Oktober 2020 von seinen Erfahrungen dort: von den Menschen, seinen persönlichen Eindrücken und von den Lebensbedingungen der Menschen dort. Er erzählte uns von den Arbeitsbedingungen der Menschen, die dort Kaffee ernten und dafür nur sehr wenig verdienen. Davon können sie oft nicht ihre Familie ernähren. Für 100 Pfund Kaffee bekommen sie umgerechnet etwa 28€. Sie nehmen das Geld, auch wenn es nicht viel ist, da sie es bar auf die Hand bekommen und es wenig andere Möglichkeiten gibt, Geld zu verdienen. Zudem haben sie nur wenige Möglichkeiten den Kaffee zu verkaufen. Manche versuchen ihre Ware illegal in den USA zu verkaufen und nehmen einen riskanten Weg auf sich. Um mehr zu verdienen, wollen viele eigenes Land kaufen, um es zu bewirtschaften und somit die Bildung von ihren Kindern finanzieren zu können.

Zudem hat er uns einiges über „Fairtrade“ erzählt. Zum Beispiel, wie das System funktionieren soll und dass wir als Verkäufer darauf achten sollen, dass die Bauern für ihre Arbeit mehr verdienen statt nur der Einzelhandel. Statt 6% verdienen sie so immerhin schon 24% des Endpreises. Im Weltladen kostet der Kaffee deswegen 4,79€, davon gehen immerhin 1,15€ an den Bauern.

Er erzählte uns auch von der Kinderarbeit und dass die Bauern oft keine andere Wahl haben, als Kinder für sie arbeiten zu lassen, da andere Arbeitskräfte zu teuer sind. Auch wenn sie es eigentlich gar nicht wollen, dass Kinder für sie arbeiten. Die Kinder werden ausgebeutet, sie müssen sehr lange und hart arbeiten, anstatt zur Schule zu gehen. Kinderarbeit und schlechten Arbeitsbedingungen kann jedoch durch unser Kaufverhalten entgegengewirkt werden. E

Herr Herrmann erzählte uns auch, dass Unternehmen „Greenwashing“ betreiben, um in einem besseren Licht dastehen zu können. Sie werben mit Produkten, die aus dem Fairtrade stammen, verschweigen aber, dass nur ein Bruchteil des Produktes wirklich fairtrade ist. Die World Fair Trade Organisation ist für die Kontrolle des Gütesiegels zuständig. Das Fair-Trade-Logo steht auf der Produktverpackung, wenn das Produkt fair angebaut und auch fair gehandelt wurde. Man findet sehr viele Fairtrade-Produkte im Weltladen! Schaut in Geldern doch am südlichen Marktplatz (in der Nähe vom Kino) doch mal vorbei!

Text: George Groeters (FH/11G1)
Fotos: Ewald Hülk


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