Wegweisende Kooperation

Für den Bereich Pflege und Gesundheit konnten die Bildungseinrichtungen am St. Bernhard-Hospital als neuer Partner gewonnen werden.

Papier, so sagt man mitunter, ist geduldig. Ganz anders wird jedoch das Papier sein, das nun in der Liebfrauenschule Geldern feierlich unterzeichnet wurde. Es handelt sich um die Kooperationsvereinbarung zwischen dem Berufskolleg des Bistums Münster und den Bildungseinrichtungen am St. Bernhard-Hospital in Kamp-Lintfort. Auf eine feste Basis wird nun gestellt, was in den vergangenen Jahren schon fruchtbar begonnen wurde und auf Seiten der Katholischen Bildungsstätte am St. Bernhard-Hospital insbesondere durch den Einsatz des ehemaligen Schulleiters, Gerhard Löffler, ermöglicht wurde.

Worum geht es? Josef Lübbers, kaufmännischer Direktor am St. Bernhard-Hospital, legt den Finger in die Wunde: „Der Bedarf in der Zukunft an Pflegeberufen ist immens!“ Das verwundert nicht, denn der demographische Wandel hierzulande prophezeit eine immer älter werdende und damit auch eine von Krankheiten stärker betroffene Bevölkerung, die, gerade auch im Alter, einer fachgerechten Pflege bedarf.

Genau hier setzt die Kooperation der Gelderner und Kamp-Lintforter Bildungseinrichtungen an, wohlwissend, dass eine schulisch hochqualifizierte, an der Praxis ausgerichtete Schulbildung das gute Fundament für eine Ausbildung ist, die passgenau und klientenorientiert sowohl die bedarfsgerechte Versorgung von pflegebedürftigen Menschen als auch die neuesten Erkenntnisse der Pflegewissenschaft im Fokus hat.

Neben der für die Ausbildung zum Gesundheits- und Krankenpfleger zuständigen Katholischen Bildungsstätte ergänzt als zweite Bildungseinrichtung am St. Bernhard-Hospital das Gesundheitszentrum mit seinen vielfältigen Angeboten der Gesundheitsförderung die Kooperation mit der Liebfrauenschule, der als Mitgliedschule im Landesprogramm Bildung und Gesundheit die Gesundheitsförderung ihrer Schüler und Lehrer besonders am Herzen liegt.

Andreas Mäteling, der auf Seiten der Liebfrauenschule diese für den linken Niederrhein wohl einzigartige Kooperation vorantrieb, erläutert, wie diese Zusammenarbeit nun mit weiterem Leben gefüllt werden wird: „Unterschiedlichste Referentenbesuche, Besichtigungen, Schnuppertage im Unterricht, die Durchführung von Erste-Hilfe-Kursen und Workshops zu Themen der Gesundheitsförderung, aber auch die Unterstützung bei der Beschaffung von Demonstrationsmaterial für den fachpraktischen Unterricht sind fest vorgesehen.“ Aber auch ganz praktisch soll zusammengearbeitet werden. „Wir beabsichtigen“, so der Diplom-Pflegelehrer, „themenspezifische Projekte gemeinsam zu planen und durchzuführen.“

Nicht nur dem Fachunterricht an der Liebfrauenschule soll dieses zu Gute kommen, sondern auch die Katholische Bildungsstätte am St. Bernhard-Hospital in Kamp-Lintfort soll davon profitieren, die für Auszubildende in der Gesundheits-und Krankenpflege im gesamten Südkreis Kleve zuständig ist. Sie kann auf der qualifizierten Schulbildung in Geldern aufbauen, wie Josef Lübbers für den Kamp-Lintforter Kooperationspartner betont. Geplant ist auch die Vermittlung von Praktikumsplätzen und Wohnmöglichkeiten während dieser Praktika. Den Absolventen der Liebfrauenschule wird somit ein Stück die Tür zu einer Ausbildung in der Katholischen Bildungsstätte geöffnet.

All das ist wichtig. Denn durch eine derartig praktisch ausgerichtete Zusammenarbeit erfahren Schüler plastisch, wie ein entsprechender Pflegeberuf aussieht. 50 junge Menschen, so Josef Lübbers, fangen jedes Jahr ihre Ausbildung in Kamp-Lintfort an. „Die Zugänge von der Liebfrauenschule sind bereits jetzt durchweg gute“, lobt er. Das hört man in Geldern natürlich gerne.

Text und Foto: Ewald Hülk


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