Kommunikation mit Menschen, die dement sind

Am 01.04.2014 besuchte uns Frau Stoffele, examinierte Gesundheits- und Krankenpflegerin und Sozialpädagogin, die die Wohngemeinschaften für Menschen mit Demenz im Caritasverband Geldern-Kevelaer leitet.

Als erstes frischte Frau Stoffele in groben Zügen unser Wissen über das Krankheitsbild der Demenz auf, wozu wir im Unterricht schon eine sehr umfassende und fachkundige Präsentation unserer Mitstudierenden Andrea und Nina gehört hatten. Im Schwerpunkt ihres Vortrages gab Frau Stoffele dann eine Antwort auf die Frage:

„Wie kommuniziere ich mit Menschen, die von einer Demenz betroffen sind?“

Wir alle sind angehende Heilerziehungspfleger/innen. Viele von uns werden in ihrer beruflichen Laufbahn vermutlich Menschen mit einer Demenz betreuen. So war es uns allen ein Anliegen, den Betroffenen richtig verstehen zu lernen und auch, dass man selber richtig verstanden wird. Auch dies wäre ein Beitrag zu unserem beruflichen Ziel, der Inklusion.

Ausführliche Hinweise können hier wegen des einzuhaltenden Umfangs nicht erfolgen, wir möchten aber gerne einen kurzen Hinweis auf wesentliche zu beachtende Aspekte geben, von denen auch die Leser des Artikels vielleicht profitieren können:

So sagte Frau Stoffele uns, dass Ironie, Sarkasmus oder weitere Steigerungen dieser Art von den Betroffenen nicht verstanden werden und somit zu unterlassen sind. Wie auch bei allen anderen Gesprächen, ist es hier auch wichtig, den Augenkontakt zum Betroffenen aufrecht zu halten. Zwischenzeitliche Berührungen helfen dabei, dass die Person sich orientieren kann, woher und von wem die Stimme kommt und die Konzentration auf den Gesprächspartner lenkt. Für das Verständnis des Betroffenen ist es auch wichtig, kurze, einfache Sätze zu formulieren, wobei die Betonung auf Schlüsselwörtern liegen sollte. Darüber hinaus sollte man deutlich und langsam sprechen. Für das Hörverständnis kann es sinnvoll sein, in einer tieferen Tonlage zu sprechen. Höhere Tonlangen werden aufgrund des abnehmenden Hörvermögens im Alter oft nicht mehr ausreichend wahrgenommen.

Was man aber zu einem Gespräch mit einem Demenzerkrankten immer mitbringen sollte, ist Zeit. Es braucht länger, bis die Signale im Gehirn angekommen sind, bis diese verarbeitet sind und eine Antwort zurück gesendet wird – vorausgesetzt, dieses ist noch möglich. Somit sollte man nach jeder Frage oder Aussage inne halten und auf eine Reaktion warten bzw. falls nötig die Frage noch einmal stellen.
All die genannten „Regeln“ wurden uns von Frau Stoffele erklärt. Aber nicht nur das: In Form von Rollenspielen konnten wir das zuvor Gehörte auch anwenden. Weitere konkrete Schilderungen aus dem Arbeitsalltag von Frau Stoffele machten diesen Vortrag besonders lebendig und praxisnah.

Alles in allem war dies ein sehr gelungener Besuch. Uns wurde viel Wissen für unsere spätere Praxis mit an die Hand gegeben. Zudem müssen wir Frau Stoffele dafür loben, dass sie so lebendig unterrichtet und uns mit viel Freude an die Themen herangeführt hat.
Wir bedanken uns bei Frau Stoffele, wünschen ihr alles Gute und hoffen, dass die uns folgenden Klassen auch das Glück haben werden, sie als Referentin einladen zu können.

Text: Bea Derks und Nils Holtmann (HEP/O)
Foto: Andreas Mäteling


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