International Classification of Function (ICF) und ihre Anwendung – die HEP/B kennt sich aus

In jedem Jahrgang unserer Fachschule für Heilerziehungspflege dürfen viele Studierende im Rahmen ihrer Praktika in den unterschiedlichen Standorten der Werkstätten der Haus Freudenberg GmbH im Kreis Kleve berufliche Erfahrungen machen, Kenntnisse erwerben und Erkenntnisse gewinnen.

Vertieft wurde nun diese enge Zusammenarbeit durch eine informative und interessante Power Point Präsentation zum Thema ICF durch den Fachbereichsleiter der FREDA Werkstatt in Goch, Herrn Heesen, die er im Rahmen des Blockunterrichtes der HEP/B vorstellte.

Zunächst erklärte Herr Heesen, dass ICF die von der WHO entwickelte internationale Klassifikation der Funktionsfähigkeit, Behinderung und Gesundheit bezeichnet, die sich auf die Körperfunktionen, die Aktivitäten und die Teilhabe von Menschen, auf Umweltfaktoren und personenbezogene Faktoren bezieht. Wenn also ein Gesundheitsproblem, z. B. eine Hirnschädigung zu einer Beeinträchtigung der Funktionsfähigkeit von Körperfunktionen, Aktivitäten oder Teilhabe führt, liegt im Sinne der ICF eine Beeinträchtigung der funktionalen Gesundheit vor.

Die ICF wird in Werkstätten, in Wohneinrichtungen und in unterschiedlichen therapeutischen Kontexten angewandt. Die ICF basiert auf dem zugrunde liegenden, ressourcenorientierten bio-psycho-sozialen Modell (BPS). Anhand einer Reihe von vorgegebenen Items und durch ein Erstgespräch wird in der Verantwortung der Gruppenleitungen für jeden Beschäftigten der WfbM ein persönlicher Entwicklungsplan (PEP) erstellt, aus dem handlungsleitende Ziele und pädagogische Überlegungen abgeleitet werden.

Im Dialog mit den Berufspraktikanten/innen konkretisierte Herr Heesen seine Informationen anschaulich und praxisorientiert am Beispiel der Umsetzung der ICF in den WfbM von Haus Freudenberg. „Was hat uns bewegt, die ICF einzuführen?“ hatte sich aus den Überlegungen zur Qualität der Angebote der WfbM als eine zentrale Fragestellung ergeben. Genauer erfasst sollen, können und werden die Bedarfe der Beschäftigten und das „Was und Wie“ der Erhebung dieser Bedarfe. Der Referent sensibilisierte die Berufspraktikanten/innen besonders für die ethischen Aspekte wie Wertschätzung, Respekt, Datenschutz, Ganzheitlichkeit u. a., unter denen diese bedarfsbezogenen Überlegungen zu sehen sind.

Text: Gabriele Hanrath
Foto: Andreas Mäteling


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