Gute Wasserwerte für die Seen im Gelderland

Schüler unseres Beruflichen Gymnasiums analysierten biologisch und chemisch heimische Gewässer. Ihre Ergebnisse präsentieren sie in Filmen, die auf dem YouTube-Kanal „LFS erklärt“ aufgerufen werden können.

Eyll ohne das Freizeitbad Eyller See? Für viele Kerkener ist das nur schwer vorstellbar, so auch für Alicia Ruoß, Ben Beisel und Lennart Nagel. Die Nachricht im Juni, dass der Pachtvertrag für die Nutzung des Eyller Sees als Badestelle nicht verlängert werden soll und daher die Zukunft in den Sternen steht, erstaunte die drei Schüler aus unserer AH/13F. Im Leistungskurs Biologie des Beruflichen Gymnasiums hatten sie sich gerade mit Gewässerökologie beschäftigt, und da kam ihnen ein Arbeitsauftrag gerade recht. Alicia Ruoß: „In Kleingruppen sollten heimische Seen unter biologischen und chemischen Aspekten analysiert und die Ergebnisse in einem Videofilm präsentiert werden!“

Die Drei mussten nicht lange überlegen. Sie entschieden sich für den Eyller See. Ausgestattet mit Gummistiefeln, Kamera, Drohne und Analysekoffer machten sie sich an einem Exkursionstag und mehrfach in ihrer Freizeit zum See auf. Lennart Nagel fasst zusammen: „Wir waren überrascht von der guten Qualität des Eyller Sees!“ Und Ben Beisel ergänzt: „Der See weist relativ wenig Nährstoffe, die zu einer Eutrophierung führen, auf und die Menge an E.coli-Bakterien und Enterokokken, die diverse Krankheiten auslösen, ist für einen Badesee erfreulich gering.

Zu ähnlichen Ergebnissen kommen die Mitschüler beim Erforschen anderer heimischer Gewässer. Auch der Welbers-See in Geldern, der Balmans-See in Sevelen, der Weiher bei Paesmühle und das Grenzwasser bei Walbeck dürfen als ökologisch durchaus wertvoll betrachtet werden. Mit großem Engagement und viel Kreativität hatten sich die Gruppen im Sommer diesen Gewässern gewidmet. Filme und Unterwasseraufnahmen wurden dabei gemacht, vieles wurde protokolliert, Angler wurden befragt und Archive durchstöbert.

Vor allem Jule Ripkens, Christina Sprünken, Maik Floeth und Lukas Wagner konnten da viel Historisches in Erfahrung bringen. Sie widmeten sich nicht nur dem Gewässer von Haus Caen bei Straelen, sondern auch der langen Geschichte des alten Gemäuers selbst, das zurzeit von Grund auf renoviert wird und von dem sie viele Filmaufnahmen auch vom Inneren machten. „Wenn das Gebäude fertig ist“, so Jule Ripkens, „sieht es sicherlich sehr herrschaftlich aus!“ Das Gewässer drumherum sei aber stark eutrophiert. Christina Sprünken ergänzt: „Der Umwelt zuliebe und damit die Optik stimmt, muss auch das renaturiert werden.“ Gleich mehrere sinnvolle Vorschläge dafür nennt die Gruppe.

Als alle Daten und Fakten gesammelt waren, musste jede Gruppe ihre Ergebnisse dann verständlich aufbereiten, denn es sollten Filme entstehen, die auch für Außenstehende gut nachvollziehbar sind. Lisanne Janßen erläutert das Wie: „Um die chemischen Vorgänge der Eutrophierung rüberzubringen, haben wir beispielsweise eine dynamische Grafik entwickelt, die den Sauerstoffgehalt im Tiefenwasser und die daraus resultierenden Folgen für Phosphat einbezieht.“

Doch damit nicht genug. Zu guter Letzt ging es an die Auswahl und das Schneiden des üppigen Filmmaterials und an das Unterlegen mit eingesprochenen Texten. Evelyn Balzer: „Wichtig war unseren Gruppen dabei, dass zum jeweiligen Text auch das Filmmaterial exakt passt.“

Zu sehen sind die Filme auf dem YouTube-Kanal „LFS erklärt“.

Text: Ewald Hülk
Fotos: Ewald Hülk, Lisanne Janßen, Lea Oymanns


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