Ein tierisches Vergnügen in der HEP/B – dank Therapiehund Matti

Der erste Tag der ersten Blockwoche unserer Klasse HEP/B hielt ein besonderes – und diesmal im wahrsten Sinne des Wortes – tierisches Vergnügen für uns bereit. Es kamen nämlich Frau Kremers und ihr Hund Matti, der zur Rasse der Elo gehört, zu uns, um uns die Möglichkeiten der tiergestützten Intervention in der Arbeit mit Menschen mit Behinderungen vorzustellen. Frau Kremers, eine ehemalige HEP-Auszubildende unserer Schule, arbeitet gemeinsam mit Matti in einer Werkstatt der Caritas Wohn- und Werkstätten Niederrhein in Rheinhausen.

Zu Beginn kam die Frage auf, was einen Pädagogikbegleithund ausmacht und in welchen Bereichen diese eingesetzt werden können. Frau Kremers klärte uns darüber auf, dass praktisch jedes Tier – und nicht nur ein Hund – in der Pädagogik genutzt werden kann, wenn es denn einen freundlichen Charakter hat und eine hohe Reizschwelle besitzt. Neben der Vielzahl an Tieren (zu denen übrigens, was wir besonders interessant fanden, zunehmend auch Alpakas gehören), gibt es ebenso eine Vielzahl an möglichen Einsatzbereichen. Dazu zählt zum Beispiel die Förderung der Kognition oder der Motorik bei Menschen mit Beeinträchtigungen. In diesen Maßnahmen kann das Tier die individuellen Förderangebote oft schon durch eine gesteigerte Motivation der Beteiligten unterstützen, die Freude am Zusammensein mit Tieren haben.

Wir haben auch erfahren, dass es ein bürokratischer Aufwand war, bis Matti endlich in der Werkstatt „arbeiten“ durfte. Zunächst benötigt man eine Ausbildung, die zwischen 6 und 12 Monaten (inklusive Abschlussprüfung) dauert. Außerdem wird für die Arbeit eine Genehmigung des Veterinäramtes nach §11 des Tierschutzgesetzes benötigt. Viele Mitarbeiter in sozialen Berufen nehmen ihren nicht ausgebildeten Hund mit in die Einrichtung, womit sie sicherlich nur Gutes bezwecken. Ein Hundebesitzer mit seinem Hund, der nicht für diese Arbeit ausgebildet ist, birgt jedoch ein hohes Sicherheitsrisiko, weil viele Gefahrenquellen nicht bekannt sind. Ein Hund kann, zum Beispiel im heimischen Umfeld mit seiner Familie ein treuer und liebvoller Begleiter sein, in einer sozialen Einrichtung strömen jedoch sehr viele Sinnesreize auf ihn ein, die ihn überfordern und stressen können. Ohne notwendiges Fachwissen können somit gefährliche Situationen entstehen.

Frau Kremers und Matti zeigten uns dann auch einige praktische Übungen aus dem Alltag ihrer gemeinsamen Arbeit in der Werkstatt. So werden zum Beispiel unter anderem die Feinmotorik, die Kognition und die Kommunikation von Menschen in der Werkstatt gefördert, indem sie per Hand Futterdummies werfen, die Matti apportiert. Darin sind Zettel mit Fragen versteckt, die die Klienten beantworten. Dies ist aber nur eines der Beispiele für die vielen Fördermöglichkeiten mit einem Pädagogik-Begleithund, die Frau Kremers und Matti uns zahlreich und sehr praktisch nahebrachten.

Am Ende des Tages gab es für Matti dann auch eine Belohnung für „seinen“ großartigen Unterricht bei uns. So durfte er sich diesmal richtige Leckerchen suchen, die wir in seinem Schnüffelteppich versteckt hatten.

Gerade bei so mancher Hundebesitzerin/manchem Hundebesitzer von uns, wurde der Wunsch geweckt, als künftige/r Heilerziehungspfleger/in auch diese Möglichkeiten für die uns anvertraute Klient/innen nutzbar werden zu lassen. Zum Glück steht Frau Kremers uns, wie sie versprach, auch weiterhin als kompetente Ansprechpartnerin für alle weiteren Fragen rund um die tiergestützte Intervention zur Verfügung.

Text: Annika van Bebber (HEP/B)
Fotos: Andreas Mäteling


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