Ein Date mit unseren nahen Verwandten

Charles Darwin – klar, den kennt jeder. Aber wer war Carl Fuhlrott?

Carl Fuhlrott war ein Lehrer aus Wuppertal. Das besondere an ihm: Ebenso wie Darwin hat er sich -zwar nicht so sehr wie der berühmte britische Naturforscher- einen Platz in den Geschichtsbüchern der Evolution verdient. Warum das?

Bis heute international bekannt ist er, weil er die 1856 im Neandertal bei Düsseldorf gefundenen Skelettreste nicht einem Bären, wie vorschnell vermutet wurde, sondern einem vorzeitlichen Menschen zuschrieb. Die klugen Menschen aus damaliger Zeit, allen voran die Vertreter der Kirchen, erschütterte diese Auffassung, nahm man doch bis weit in jenes Jahrhundert hinein die biblische Schöpfungsgeschichte, so wie sie in der Bibel fixiert ist, als bare Münze – und demnach konnte es keine Evolution in der Menschheit geben.

Zu einer Fachexkursion mit wissenschaftlicher Führung machten sich im April die drei Biologie-Leistungskurse der AH/13 zum Neanderthal-Museum nach Mettmann auf, um vertiefende Einblicke der Hominidenentwicklung, einem abiturrelevanten Thema, zu erlangen.

Seit seiner Eröffnung im Jahre 1996 ist das Neanderthal-Museum nicht nur Museum. In gleichem Maße hat sich die Einrichtung zu einer international anerkannten Institution zur Erforschung der frühen Menschheitsgeschichte entwickelt, die nicht nur an internationalen Ausgrabungen beteiligt ist, sondern, was kaum einer weiß, auch die weltweit größte Datenbank zur Archäologie der Eiszeit betreut.

So war es für die angehenden Abiturienten nicht nur spannend, zahlreiche Kenntnisse aus dem Unterricht nun einmal plastisch aufzufrischen, sondern durch die entsprechenden Fachführungen auch Einblicke in neuere evolutionsbiologische Hypothesen und Erkenntnisprozesse zu gewinnen, die noch nicht in den gängigen Schullehrwerken enthalten sind.

Und na klar: Ein „Posen“ mit unseren weitentfernten Vorfahren durfte bei aller Wissenschaftlichkeit natürlich auch nicht fehlen!

Text und Fotos: Ewald Hülk


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