Alkohol ohne Happy End

„Alkohol – Ein Stück über Sehnsucht, die Suche und die Sucht“ von Stück von Patric Tavanti
Auf Einladung der Fachschaft Gesundheitswissenschaften und der Arbeitsgruppe Gesundheit gastierte am 5. November 2012 der Weimarer Kulturexpress in unserer Schule. Vor voll besetzter Aula boten die beiden Jungschauspieler Francesca Sari und Mathias Seredszun ein zum Nachdenken anregendes „Präventionstheater“ zum Thema Alkohol, in dem sie eindrucksvoll die beiden Figuren Steffi und Stefan verkörperten.
Überzeugend stellten sie dar, wie leicht man in die Fänge des Alkohols gelangen kann. Steffi, zunächst entschiedene Nichttrinkerin, wird durch ihre neue Liebe Stefan zunächst zu den ersten Schlücken animiert, bevor der bisher gelegentliche Konsum ihr immer mehr entgleitet und sie zusehends die Kontrolle verliert.
Die Situationen wurden realitätsnah und zum Teil auch mit Humor gespielt. Manche Szenen dürften den Zuschauern vermutlich bekannt vorgekommen sein. Ohne Übertreibung führten die Beiden dem Publikum vor, wie schnell man in den gefährlichen Teufelskreis der Sucht gelangen kann, aus dem es nur schwer ein Entkommen gibt. Der Einfluss, den eine Gruppe – oder wie hier ein Freund – auf das eigene Verhalten hat, wurde intensiv verdeutlicht.
Durch die Figuren Steffi und Stefan wurde das Publikum mit einer Reihe von Problemen konfrontiert, die durch das exzessive Alkoholtrinken auftreten können: schulisches Versagen, Verlust der Selbstkontrolle und des Freundeskreises. So stand zum Schluss auch kein Happy End, sondern der Tod Steffis und die Flucht Stefans aus der Wohnung – ohne ihr zu helfen.
Im Anschluss an die Vorführung fand eine Diskussion der erfahrenen Jungschauspieler mit den Zuschauern zur gefährlichen Rolle des Alkohols in unserer Gesellschaft und insbesondere zum Thema Alkoholmissbrauch von Jugendlichen statt. Gleich zu Beginn des Gespräches mit dem Publikum betonten sie, dass das Ende nicht dramatisch überzogen, sondern – wie es ihre Recherchen gezeigt haben – sehr realistisch sei.
Insgesamt eine sehr überzeugende Darbietung, welche die Lebenswelt der Jugendlichen aufgegriffen und den Schülern viel Raum gegeben hat, sich Gedanken über die eigene Rolle in den gezeigten Situationen zu machen.

Text: Julia Helbing (FH12S4), Christoph Schmitz
Fotos: Marc Baum


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