Infoabend zum Beruflichen Gymnasium

Berufliche Gymnasien verzahnen die Theorie mit der Praxis. Zu einem Infoabend über die verschiedenen Fachrichtungen laden das Berufskolleg Geldern und die Liebfrauenschule am 16. Januar ein.

Carla, Liam, Lucy, Lukas, Mashona und Richard haben eines gemeinsam: Sie alle machen ihre Allgemeine Hochschulreife an einem Beruflichen Gymnasium. Zusammen mit Guido Niermann und Andreas Boland, den Schulleitern des Berufskollegs Liebfrauenschule und des Berufskollegs Geldern, laden die sechs angehenden Abiturienten zum Infoabend über die Vielfalt der Beruflichen Gymnasien am Montag, 16. Januar, um 19 Uhr ins Berufskolleg am Nierspark ein.

An diesem Abend wird die gesamte Palette der Bildungsmöglichkeiten der Beruflichen Gymnasium in Geldern präsentiert. Und diese Palette kann sich wahrlich sehen lassen. „Man muss schon in eine Großstadt fahren, um solch ein üppiges Angebot zu finden“, meint Guido Niermann. Gleich sechs verschiedene Profile würden in der Schulstadt Geldern angeboten. Neben den Beruflichen Gymnasien für Wirtschaft und Verwaltung, für Elektrotechnik und für Ingenieurwissenschaften am Berufskolleg Geldern bietet die Liebfrauenschule die Schwerpunkte Ernährungswissenschaft, Erziehungswissenschaft sowie Sport mit der Zusatzqualifikation zum Freizeitsportleiter an.

„Wenn Schüler bereits eine konkrete Vorstellung davon haben, wo es einmal beruflich hingeht, sind Berufliche Gymnasien eine vorteilhafte Wahl“, meint Andreas Boland. Berufliche Aspekte, die in jedem einzelnen Profil gesetzt würden, kämen den individuellen Neigungen entgegen.

Das war auch bei Richard Germer so, der auf der Gesamtschule seine Vorliebe für alles Technische entdeckte und dann vom Profil Ingenieurwissenschaften hörte: „Nach meinem Abi möchte ich ein duales Studium im Bereich Infrastruktursysteme/Stadtplanung machen.“

Auch für Lucy Arians, die an der Liebfrauenschule den Schwerpunkt Gesundheit und Soziales besucht, steht der Studienwunsch fest. Sie will Lehrerin werden und fühlt sich durch den Leistungskurs Erziehungswissenschaft gut auf das Studium vorbereitet: „Auch die Praktika, zum Beispiel in der Grund- und einer Förderschule, helfen einem bei der Berufswahl!“

Einblicke in die Berufswelt durch Exkursionen und Expertengespräch spielen aber generell an Beruflichen Gymnasium eine große Rolle, weiß Mashona Schildmacher, die das Sportabitur an der Liebfrauenschule ablegt und anschließend Sporteventmanagement studieren will: „Neben Praktika z.B. im Reha-Bereich gehört auch ein großes Vereinspraktikum zur Ausbildung zum Freizeitsportleiter.“ Neue Fächer wie Didaktik und Methodik würden hier auf die erforderlichen Lehrproben gut vorbereiten.

Auch Carla Hermsen, die nach der Realschule ins Berufliche Gymnasium für Wirtschaft und Verwaltung wechselte, durfte für sie bis dahin neue Fächer kennenlernen. „Mein Leistungskurs heißt Betriebswirtschaftslehre mit Rechnungswesen.“ Dass im Unterricht wirtschaftliche Aspekte in Aufgabenstellungen einfließen, gefällt ihr besonders, unterstreicht es doch, dass an Beruflichen Gymnasien, egal welcher Couleur, praktische Bezüge aus der Berufswelt sinnvoll mit der Theorie verknüpft werden und daher lebensnah sind.

Aber weitaus nicht alle Fächer sind neu am Beruflichen Gymnasium. Da es sich um die Allgemeine Hochschulreife handelt, die zu jedem Studium berechtigt, gehören auch klassische Schulfächer wie Deutsch, Englisch, Mathematik und Geschichte/Politik zur Stundentafel.

Dass dieser Unterricht nahezu vollständig im Klassenverband erteilt wird, war für Liam Reuter ein Grund, vom Gymnasium Straelen aufs Berufliche Gymnasium für Elektrotechnik zu wechseln. Ihm gefällt, dass manches auch fachübergreifend unterrichtet wird: „Das, was wir in Mathe schon mal hatten, wird unter einem anderen Aspekt dann im Leistungskurs Elektrotechnik vertieft!“ Die Informatik spielt in diesem Bereich ebenfalls eine große Rolle.

Naturwissenschaftlich orientiert sind hingegen die Leistungskurse von Lukas Diepers, der vom Gymnasium auf die Liebfrauenschule wechselte und Agrarwissenschaft studieren möchte: „Ich interessierte mich immer schon für Biologie, und neben Bio passte der zweite Leistungskurs Ernährungswissenschaften genau zu meinen Vorstellungen.“ Den Wechsel zur Liebfrauenschule bereut er nicht, denn das Verhältnis zu den Lehrern, und da pflichten ihm die anderen angehenden Abiturienten bei, sei „etwas mehr auf Augenhöhe“, also anders als zuvor in der Sekundarstufe I.

Davon, dass Lukas und den anderen Abiturienten der Besuch des Beruflichen Gymnasiums im Studium weiterhilft, ist Andreas Boland überzeugt: „Dass unsere Beruflichen Gymnasien zielgerichteter auf ein entsprechendes Studium vorbereiten, spiegelt sich oft in besseren Noten in den ersten Semestern wider!“

Info

Infoabend Berufliches Gymnasium
Datum: Montag, 16. Januar 2023, 19 Uhr
Ort: Aula des Berufskollegs Geldern, Am Nierspark 35
Verlauf: Nach der Präsentation allgemeiner Informationen stehen Lehrer und Schüler an Ständen im „Markt der Möglichkeiten“ Rede und Antwort.

Text und Fotos: Ewald Hülk


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