„Theater im Fluss“ führte Shepards „Lügengespinst“ auf

Man nehme zwei Mütter, einen lebenden und einen toten Vater, zwei Töchter und drei Söhne, verbinde deren Schicksalsfäden miteinander, lasse Ohnmacht, Stagnation und Verzweiflung walten, gebe dabei der Komik und der Liebe ihren Raum und heraus kommt das amerikanische Theaterstück „Lügengespinst“ von Sam Shepard. Auf Einladung der Liebfrauenschule gastierte das Klever „Theater im Fluss“ unter der Regie von Harald Kleinecke mit diesem Stück am Donnerstag, 6. März um 19 Uhr in unserer Aula. Sam Shepard gilt als der in den Staaten meistgespielte moderne Theaterautor.

„Lügengespinst“ ist ein Stück über Selbsttäuschung, schwelende Gewaltbereitschaft und über Familienbande. Den roten Faden durch das Stück liefert die brutale Tat von Jake, der seine junge Ehefrau Beth, gespielt von Frauke Meesters aus der Liebfrauenschule, nahezu totgeschlagen hat.

Wie aber gehen die Familienangehörigen der beiden mit der Tat um? Da ist zum Beispiel Mike, Beths Bruder, der hin- und hergerissen ist vom Wunsch, die Tat zu rächen. Oder Jakes Mutter: Diese versucht, ihren Sohn, der zum hilflosen und wütenden Kind retardiert, mit seiner Lieblingssuppe wieder aufzupäppeln. Darunter leidet aber Jakes Schwester Sally, die nun verstärkt um die Zuneigung ihrer Mutter ringt und dann aufhört, Jakes Vergehen zu decken.

Der Autor selbst nennt sein Stück „eine Ballade der Liebe“. So zeichnet er seine Figuren mit viel Liebe und Humor. Dieses setzten die Akteure des Theaters im Fluss einfühlsam um. Unerbittlich trieben sie so die Handlung voran und zogen die Zuschauer in ihren Bann. Man darf auf weitere Aufführungen des Theaters im Fluss gespannt sein.


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