Endlich Ferien! Ich wünsche mir Zeit, um…

Fast ganz analog wurden in diesem verrückten und ziemlich digitalen Schuljahr die Schülerinnen, Schüler und Studierenden in die Ferien geschickt. Auf dem Schulhof wurde Gottesdienst gefeiert, darüber nachgedacht, wie Ferien sein müssen und nach dem Segen auch noch Eis gegessen. Die Idee, dass Menschen Ferien und Pausen brauchen, um sich zu erholen und Zeit für sich zu haben, ist keine Idee unserer Zeit, sie ist uralt.

So haben wir eben etwa im Markusevangelium gehört, wie Jesus sich mit seinen Freunden trifft und sie ihm von den Anstrengungen der letzten Zeit berichten. Und Jesus sagt darauf zu ihnen: „Lasst uns mit dem Boot lossegeln und uns ein wenig ausruhen.

Hinter uns liegt ein hartes Schuljahr. Viel Selbstdisziplin war notwendig: Distanzunterricht, soziale Distanz, Digitalisierung, Schulbistum, Teams, Masken, medizinische Masken, FFP2-Masken… Umso schöner, dass es an unserer Schule trotzdem immer wieder Möglichkeiten gab, Gemeinschaft zu spüren, zur Ruhe zu kommen und emphatisch miteinander zu sein. Dieser Schuljahresverlauf wurde im Gottesdienst auch musikalisch unterstrichen. In Johannes Oerdings „Blinde Passagiere“ wurde zu Beginn das Gefühl der Einsamkeit unter Menschen behandelt. Was gibt es nicht alles, was uns getrennt hat in diesem Schuljahr. Und wie oft wusste man überhaupt nicht mehr, wohin es geht.

Und trotzdem ist da die Zuversicht, durch das Dunkel hindurchzukommen. Mit Vienna von Billy Joel als Abschlusslied wird die Vision eines Ortes ohne den Zwang möglichst schnell möglichst tolle Ziele zu erreichen entworfen. Vienna steht für ein gewisses Lebensgefühl. Der Song beschreibt, dass man es im Leben manchmal langsamer angehen muss, Achtsamkeit entwickeln, aber auch Dankbarkeit zeigen für all das Gute, das im Leben passiert. Es geht um das Gefühl, irgendwo angekommen zu sein. Wir hoffen, die kommende freie Zeit bietet genug Ruhe und Pausen, um mit neuer Energie nach den Ferien wieder durchzustarten. Und wir hoffen, dass die Liebfrauenschule ein solches Vienna sein kann, an dem man miteinander Zeit hat, sich auf das Wesentliche im Leben zu besinnen.

Die im Gottesdienst eingesammelten Postkarten, die in der Klassenlehrerstunde jede*r an sich selbst geschrieben hat, auf denen es um die wesentlichen Wünsche für die Ferien geht, werden jedenfalls ganz analog und ohne Teams im Laufe der Ferien zugestellt.

Text: B. Roghmanns


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