Blick nach Frankreich: Covid-19 im Nachbarland

Ein landeskundlicher Exkurs des Französischkurses der AH/11

Oktober 2020: In Deutschland übersteigt im Herbst zum ersten Mal die Zahl der pro Tag an Covid-19 Neuinfizierten die 4000-er Marke. Die Menschen hierzulande sind verunsichert. Kommt ein zweiter Lockdown?

Die Schüler des Grundkurses Französisch der Jahrgangsstufe 11 des Beruflichen Gymnasiums beschäftigten sich in jenen Tagen in einem kleinen landeskundlichen Exkurs mit der Situation in Frankreich. In Powerpoint-Präsentationen stellten sie die Ergebnisse ihrer Analyse in unserem Nachbarland dar. Ein Fazit: Die Lage dort ist weitaus dramatischer. Angesichts von täglich mehr als 10.000 Neuinfizierten schaue man in unserem Nachbarland neidisch auf Deutschland. So genannte Hotspots befinden sich natürlich in der Hauptstadt Paris, ansonsten aber vor allem im Süden rund um und in Marseille sowie auf den französischen Antillen. Anders als im Frühjahr ist die Region Grand Est, also das Gebiet, das mit dem Elsaß und Lothringen an die Bundesrepublik grenzt, weniger betroffen.

Herausgearbeitet wurden auch die vielen Parallelen zu Deutschland, zum Beispiel, dass die Anzahl der an Covid-19 Verstorbenen in beiden Ländern noch geringer ist als im Frühjahr und dass im Herbst vornehmlich auch jüngere Menschen bis zu 40 Jahren betroffen sind. Auch die Maßnahmen, die die Ausbreitung mindern sollen wie das vermehrte Tragen von Masken und die Abstandsregeln, ähneln sich. Angesprochen wurde auch, dass in Paris und anderen stark betroffenen Orten bereits die Bars und Cafés schließen mussten.

Über Gründe dafür, dass Frankreich erneut stärker betroffen ist als Deutschland, konnten die Schülerinnen und Schüler nur Vermutungen aufstellen. Möglicherweise sei es, so die Einschätzung, auch ein Mentalitätsproblem: Während Franzosen z. B. beim Begrüßen untereinander weniger auf Distanz gehen und sich gerne umarmen würden, seien die Deutschen disziplinierter. Das seien halt alte preußische Tugenden, die man uns gerne nachsagt. Wenn es denn dann nützt …

Text und Fotos: Ewald Hülk


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