Ein See in Not

Schüler aus dem LK Bio der AH/12F analysierten drei heimische Seen.

Die Maler der Romantik hätten es kaum schöner zeichnen können. Wie ein malerisches Kleinod schmiegt sich der Holländersee in Geldern unter blauem Himmel an die ihn umgebenden Bäume. Weiden lassen im Winde wehend ihre kleinen Blätter zum Wasser hinabhängen. Seerosen spannen ihre bunten Blüten gen Himmel auf. Enten und Blässrallen ziehen friedvoll ihre Bahnen. Ein Frosch quakt aus dem Schilf hinaus. Idylle pur, könnte man meinen. Doch der Schein trügt.

Dem Holländersee geht es schlecht, sehr schlecht sogar. Das ist ein erstes Fazit, das Schülerinnen und Schüler aus dem Leistungskurs Biologie der AH/12F jetzt zogen. Im Rahmen einer Unterrichtsreihe zum Ökosystem See analysierten sie in Kleingruppen drei heimische Gewässer: den Welberssee südlich von Aengenesch, den Rayerssee am Gelderner Krankenhaus und eben den Holländersee am Gelderner Fußballstadion.

Deutliches Zeichen für den schlechten Zustand des Holländersees: Die ersten Fische sind tot. Erinnerungen an den ebenfalls sehr flachen Münsterschen Aasee, in dem im Sommer 2018 während der Hitzeperiode innerhalb von Stunden tonnenweise Fische verendeten, werden wach.

Der Eutrophierungsgrad des Holländersees, so ein Resümee, ist hoch. Chemische Messungen der Schüler ergaben, dass der Sauerstoffgehalt im See niedrig ist, Tendenz sinkend bei der während der Hitzeperiode steigenden Wassertemperatur. Auch andere chemische Parameter deuten an, dass ein „Umkippen“ des Gewässers zum Herbst hin nicht ausgeschlossen werden kann. Die Zersetzung der toten Biomasse, die nicht zuletzt durch den Blattabwurf der vielen, den See umgebenden Bäume ansteigt, wird den Sauerstoffgehalt im See weiter mindern, prognostizierten die Schüler.

Dieses Schicksal wird den Rayers- und den Welberssee nicht treffen. Vergleichbar wie am Holländersee analysierten die Schülerinnen und Schüler auch hier chemische und physikalische Parameter sowie andere Aspekte des Ökosystems See, z. B. die Gliederung, das Bodensubstrat und den Uferbewuchs. Dabei untersuchten sie auch, inwiefern die den See umgebenden Gehölze standortgerecht wachsen.

Noch vor den Sommerferien werden die Kleingruppen ihre Ergebnisse detailliert vor der gesamten Klasse präsentieren.

Text und Fotos: Ewald Hülk


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