„Ran an den Speck!“ Üben der PEG-Versorgung

„Ran an den Speck!“ Üben der PEG-Versorgung mit maximaler Praxisnähe

Wie man eine PEG-Sonde (percutane endoskopische Gastrostomie) versorgt, hatten wir bereits im Fach Pflege/Gesundheit erfahren und auch praktisch geübt. Im Rahmen eines Workshops aber bestand für uns Berufspraktikant/innen nun die Gelegenheit, dies mit der Expertin Frau Traunsberger, einer Anwendungsberaterin für Medizinprodukte, zu vertiefen.
Für viele Menschen mit Schluckstörungen, Tumorerkrankungen, Fehlbildungen etc. ist die PEG-Sonde die einzige Möglichkeit, genug Nährstoffe zu sich nehmen, weshalb es auch lebenswichtig ist, dass Pflegekräfte wie wir die spezielle Sondenpflege beherrschen.
Frau Traunsberger hatte zu Übungszwecken sämtliche Materialien mitgebracht und diese „dekorativ“ zur Ansicht und auch zur späteren Anwendung ausgebreitet. Die besondere Aufmerksamkeit unserer Klasse galt aber einem für uns unüblichen Anblick: Einem „Schweinebauch“. In das Stück Schweinefleisch, das als „Ersatz“ für einen menschlichen Körper hinzugezogen wurde, war eine Sonde eingefügt, die es nun zu versorgen galt.
Unter Nutzung einer Checkliste führte uns Frau Traunsberger zuerst noch einmal die korrekte Pflege einer PEG-Sonde vor. Schließlich hieß es dann auch für uns: „Ran an den Speck!“ Jede und jeder durfte mit Schlitzkompressen, Fixomull, Magensondenschlauch etc. aktiv werden. Nach erfolgreich erfolgter Sondenpflege galt unsere Aufmerksamkeit dann auch noch den Ernährungspumpen. Zu deren Nutzung aber bedarf es in der Praxis laut Medizinproduktegesetz noch einer speziellen Schulung.
Über all das hinaus gab uns Frau Traunsberger noch allerlei Tipps und Tricks mit auf den Weg. So berichtete sie unter Hinweis auf ihre jahrzehntelange Erfahrung in der Pflege, was vor allem nicht passieren darf. Sie wies zum Beispiel darauf hin, dass niemals mehrere Medikamente gleichzeitig über die Sonde appliziert werden dürfen, dass man immer mit 50 ml Wasser nachspülen muss, dass längst nicht jedes Medikament gemörsert werden darf, dass nur auf schriftliche Anordnung eines Arztes verabreicht werden darf usw.
All das Gesagte und zum Teil Geübte bekamen wir am Ende noch in Form einer anschaulichen Checkliste zum Verbandswechsel, Spülen der Sonde, Anschluss der Nahrung etc. an die Hand, was uns sehr nützlich für die berufliche Zukunft erschien. Dafür dankten wir abschließend ebenso wie für den sehr praxisnahen Workshop bei dem wir im wahrsten Sinne des Wortes „hautnah“ mit der PEG-Sondenpflege in Kontakt kamen.

Text: HEP/B
Fotos: Andreas Mäteling


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