Einblicke in ein Trauerhaus

Die FOS/12G1 besuchte die neue Einrichtung an der Weseler Straße und lernte so das Thema „Tod“ auf eine neue Weise kennen.

Anfang 2018 wurde an der Weseler Straße 61 ein neues Trauerhaus eröffnet. „Mit dem Trauerhaus Geldern möchten wir Angehörigen einen Ort geben, an dem sie würdevoll und in Ruhe Abschied nehmen können“, berichtet Michael Keuneke, Bestattermeister und Inhaber des Unternehmens zur Neueröffnung des Hauses am 28. Januar 2018. Grund genug, im Rahmen des Religionsunterrichtes in einer Unterrichtsreihe zu den Themen Tod und Trauer am 21. Februar 2018 mit der FOS/12G1 dem neuen Nachbarn einen Besuch abzustatten, um sich über Bestattungsarten, Riten und das Berufsbild des Bestatters zu informieren sowie die Räumlichkeiten des Trauerhauses anzusehen.

Dass die verschiedenen Räume angeschaut werden durften, gehört unter anderem zu den Gründen, warum der Besuch im Trauerhaus Geldern bei den Schülerinnen und Schülern wirklich gut ankam, ebenso wie die Offenheit Herrn Keuneckes bei Erfahrungsberichten und der Beantwortung von Fragen, die räumliche Gestaltung sowie das helle und ruhige Erscheinungsbild des Hauses und nicht zuletzt die extra für uns bereitgestellten Getränke und Snacks sowie der Blick in die Bestattungswagen-Limousine.

So konnten viele neue Erkenntnisse mit nach Hause genommen werden, z.B.:
– „Ich habe erfahren, dass ein Bestattungsinstitut gar nicht so düster und trübe ist, wie man immer denkt.“
– „Neu war für mich, wofür Bestatter alles da sind und welche Möglichkeiten es alles gibt, sich von Verstorbenen zu verabschieden.“
– „Ich wusste nicht, dass so viel vor einer Beerdigung gemacht wird.“
– „Ich hatte immer nur die traurigen Seiten des Berufes vor Augen.“
– „Neu war mir, dass es Abschiedsräume gibt, in denen man sich noch einmal (so lange) von den Verstorbenen verabschieden kann.“

Eindruck hinterließ vor allem der Bericht einer Frau, die gern noch eine Nacht bei ihrem verstorbenen Mann verbringen wollte. „Dass man neben dem Verstorbenen noch einmal schlafen darf, hätte ich nicht gedacht“, reflektiert eine Schülerin am Ende der Exkursion.

Solche Exkursionen im Unterricht werden geschätzt, denn, so meinen die Schülerinnen und Schüler, können gewisse Ängste genommen werden und man erhält gute Einblicke in Themen, mit denen man vielleicht noch nie zu tun hatte. Es hilft, (negative) Vorurteile zu verlieren. Es ist besser, wenn Themen nicht nur theoretisch besprochen werden, da man einfacher durch Erleben lernt und die Themen durch solche Exkursionen anschaulicher gemacht werden. „Man würde die Möglichkeit, das Haus anzusehen sonst wahrscheinlich nicht nutzen und sich alleine nicht trauen.“

Und auch im Sinne einer Berufsfelderkundung hinterlässt der Besuch des Trauerhauses seine Spuren: „Ich fand die Informationen über die Ausbildung, den Job und das Team sehr interessant und sinnvoll.“ Am Ende sind sich alle einig: „Durch diesen Vortrag finde ich den Beruf des Bestatters nicht mehr so dunkel.“

Text: Barbara Rogmanns
Foto: Michael Keuneke


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