Berufs- und Studieninfos aus erster Hand

Ein großer Rettungswagen auf dem Schulhof der Liebfrauenschule. Zwei Rettungsassistenten, die schnell das Fahrzeug verlassen. Ein Notfall? Was war passiert? Eigentlich noch nichts. Denn der Rettungswagen war keinesfalls gekommen, um medizinisch zu helfen.

Dave Drake und seine Kollegin waren vielmehr im pädagogischen Einsatz vor Ort. Wie knapp 100 weitere Referenten waren sie zum Berufskolleg des Bistums Münster gekommen, um rund 550 Schülerinnen und Schülern einen plastischen Einblick in ihren Arbeitsalltag zu geben – in ihrem Fall halt mit dem großen Rettungswagen.

Beim nunmehr zum 7. Mal durchgeführten Infotag Beruf und Studium hatte jeder Schüler die Chance, sich aus einem Angebot von rund 80 Berufen und Studiengängen seinen individuellen Beratungsplan zusammenzustellen. In drei aufeinander folgenden Blöcken zu je 45 Minuten konnte sich so jeder aus Expertenmund jede Menge detaillierte Tipps und Infos aus drei ausgewählten Berufen bzw. Studiengängen holen.

Nicht nur die klassischen Tätigkeiten aus den Bereichen Ernährung und Hauswirtschaft und Sozial- und Gesundheitswesen waren dabei vertreten. „Wichtig war uns, auch neue und weniger bekannte Berufe und Studiengänge vorzustellen!“ umreißt Irmtrud Reilmann, die den Tag für die Schülerschaft organisiert hatte, ein Ziel der Veranstaltung. Neben klassischen Tätigkeiten wie zum Beispiel Hebamme, Ergotherapeut, Diätassistentin oder Hotelfachfrau wurden daher auch weniger bekannte vorgestellt wie zum Beispiel Dramatherapeut, Osteopath oder der Beruf des Gebärdendolmetschers. Infos gab es aber auch zu dem neuen Studiengang der Fitnessökonomie und zu zahlreichen weiteren Studiengängen in Deutschland und den Niederlanden.

„Ich bin total begeistert!“ spricht Nicole Görlitz vielen aus der Seele. Die 19jährige Schülersprecherin war zuerst bei Andreas Peckelsen, der mit allerlei Übungen lebhaft seinen Beruf des Schauspielers vorstellte, dann bei Danja Meurer, die über die Vielfalt ihres Psychologie-Studiums informierte und zu guter Letzt bei Dennis Kesch, der unterschiedliche Wege in den Journalismus aufzeigte. „Mir gefällt, dass die Referenten uns ihren Berufsalltag vorstellen, mit allen Vor- und Nachteilen, die auftreten, und dabei auch noch viele praktische Tipps für uns auf Lager haben“, lautete ein Fazit von Nicole Görlitz.

Genau so sollte es auch sein. Trockene Infos waren nämlich Mangelware. Großen Wert legten viele Referenten auf Anschaulichkeit – und das nicht nur per Beamer und Powerpoint, sondern vielfach mit Bergen eigens mitgebrachter Medien und teilweise auch mit praktischen Übungen aus dem Berufsalltag. „Uns liegt daran, im Rahmen der Berufswahlentscheidung unseren Schülern möglichst praxisnah einen Einblick in Studium und Beruf zu geben.“, nennt Irmtrud Reilmann einen Grund dafür, diese in ihrer Größe für eine Schule eher einmalige Veranstaltung durchzuführen. Zum wiederholten Mal konnte sie mit ihren Kollegen dabei auch auf eine Vielzahl ehemaliger Schüler zurückgreifen, die gerne bereit waren, Jahre nach ihrer eigenen Schulzeit in die Liebfrauenschule zu kommen, um nun selber zu beraten.

Auch bei den Referenten stieß die Veranstaltung auf große Resonanz. „Wir kommen gerne wieder!“ lautete von vielen das Resümee. „Wir haben viele interessante Gespräche mit interessierten Schülern geführt!“

Text und Fotos: Ewald Hülk


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