Ausstellung zum Thema Inklusion: Licht ins Dunkel

Beim Stichwort Inklusion denken die meisten Menschen zuerst an Schule. Tatsächlich wurden viele Veränderungen im Schulbereich durch die UN-Behindertenrechtskonvention ausgelöst, die bereits 2009 von Deutschland ratifiziert wurde. Allerdings geht es in der UN-Behindertenrechtskonvention um viel mehr, nämlich ganz allgemein um ein gutes Zusammenleben ganz unterschiedlicher Menschen.

Was die UN-Konvention und damit Inklusion für Menschen mit Behinderungen bedeutet, und zwar im ganz normalen Alltag, das zeigte die Ausstellung „Licht ins Dunkel“, die in diesem Herbst schon zum zweiten Mal im Bistum Münster unterwegs ist und im November in unserer Liebfrauenschule zum Betrachten einlud. Ein Besuch der Ausstellung war für viele eine gute Gelegenheit, sich mit dem Thema Inklusion zu beschäftigen, das ja auch im in diesem Jahr veröffentlichen Pastoralplan für die Diözese als eins der Ziele unter der Option für eine dienende Kirche genannt wird. Erstmals eröffnet worden war die Ausstellung von Weihbischof Georgens aus Speyer, dem Zuständigen der Bischofskonferenz für die Behindertenpastoral. Er sagte zur UN-Behindertenrechtskonvention: „Die Behindertenrechtskonvention hält uns Christen den Spiegel vor. Es ist der Spiegel des Evangeliums, in dem wir uns selbst sehen und erkennen, was unsere Aufgabe ist.“

Entwickelt worden war die Ausstellung auf Initiative von Diakon Thomas Schmidt, dem Diözesanbeauftragten für die pfarreiorientierte Behindertenseelsorge im Bistum Augsburg. Mit der UN-Behindertenrechtskonvention unter dem Arm, einem Druckwerk mit Präambel von A bis Y und fünfzig Artikeln, also einem Text, den nur wenige Menschen freiwillig lesen, war er zur Fachhochschule für Kommunikationsdesign gegangen. Ein Professor hatte sich über die Idee gefreut und hatte daraufhin in seinem Seminar die Aufgabe gestellt, diesen Text in einem Ausstellungsmodell umzusetzen.

In unserem Ausstellungsraum, dem PZ, stand nun zentral eine viereckige Leuchtsäule mit vier zentralen Artikeln aus der UN-Behindertenrechtskonvention: Nichtdiskriminierung, Barrierefreiheit, Selbstbestimmung und Chancengleichheit. Von der Säule gingen vier Wände ab, so dass vier Bereiche entstanden, in denen die thematischen Schwerpunkte mit Bildern, Texten und Beispielen dargestellt wurden.

Zur Ausstellungseröffnung in Geldern am Dienstag, 5. November ab 15 Uhr in der Liebfrauenschule an der Weseler Straße 15 in Geldern hatte das Referat Seelsorge für Menschen mit Behinderung gemeinsam mit unserer Fachschule für Heilerziehungspflege herzlich eingeladen. Auf dem Programm standen Grußworte des Schulleiters Bernd van Essen, von Pfarrer Stefan Dördelmann und von Heinrich Brötz vom Caritasverband Geldern-Kevelaer e.V., einem der Kooperationspartner unseres Berufskollegs. Außerdem gab es eine kurze Einführung in die Ausstellung sowie einen musikalischen Beitrag der integrativen Musikgruppe „INI-Jam-Session“. Bei der Veranstaltung standen eine FM-Anlage für schwerhörige Menschen sowie ein Gebärdensprachdolmetscher bereit.
Am Freitag, 8. November von 9 – 11 Uhr fand zudem eine Besichtigung der Ausstellung mit anschließendem Gespräch mit dem Landesbehindertenbeauftragten NRW, Norbert Killewald, statt.

Text: Bistum Münster
Fotos: Ewald Hülk


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