Erlebnisreiche Tage in Südfrankreich

93 Schülerinnen und Schüler aus dem 13. Jahrgang des Beruflichen Gymnasiums machten sich im September auf, um bei gutem Wetter Südfrankreich genauer kennenzulernen. Es waren erlebnisreiche Tage im Languedoc-Roussillon und in der Provence. Das sorgsam zusammengestellte Programm sah wie folgt aus:

Donnerstag, 19. September 2013
Abends geht’s endlich los! Zwei Fernreisebusse der Firma Tekath aus Wesel stehen bereit, um uns vom Gelderner Nierspark nach Südfrankreich zu bringen.

Freitag, 20. September 2013
Leider ist es dunkel, wenn wir das landschaftlich und kulturell sehr reizvolle Burgund durchfahren. Bei Tagesanbruch werden wir schon bald Lyon erreicht haben. Auf der Autoroute du Soleil (dt. „Sonnenautobahn“) geht’s weiter zum Mittelmeer. Wir passieren historisch bedeutende Städte wie Orange und Avignon. Ein erster größerer Stopp wird in Lunel sein, wo wir den großen Intermarché, unsere „Verpflegungsstation“ für die kommenden Tage, erkunden werden. Hier besteht für alle die Möglichkeit, aus dem reichhaltigen Sortiment dieses riesigen Supermarktes wichtige Lebensmittel für das Wochenende zu kaufen.
Bei hoffentlich bestem Wetter werden wir die letzten acht Kilometer bis zu unserer Bungalowanlage „Presqu’île du Ponant“ zurücklegen. Nach der Zuteilung der Bungalows besteht Zeit zur freien Verfügung: Man kann die Anlage mit ihren Sportmöglichkeiten oder la Grande Motte erkunden, ein Bad im Pool nehmen oder einfach einmal in den anderen Schüler- bzw. den Lehrerbungalows vorbeischauen.

(Zur Vergrößerung bitte auf die Fotos klicken)

Samstag, 21. September 2013
Wir erkunden die nähere Umgebung.
Tagsüber ist kein festes Programm. Nach der langen Fahrt ist Ausschlafen angesagt. Bei gutem Wetter werden wohl alle anschließend nach La Grande Motte und zum langen Sandstrand starten. Wenn gewünscht können die Sportanlagen der Anlage genutzt werden, z. B. für ein Volleyballmatch. Abends gibt’s in einem der beiden Lehrerbungalows allerlei Wissenswertes zum Thema Wein. Und dass dabei natürlich eine Verkostung von Weinen unterschiedlicher Qualität aus der Region nicht fehlen darf, versteht sich von selbst.

Sonntag, 22. September 2013
Die Camargue erwartet uns.
Nicht ganz so früh am Vormittag geht’s los. Unser erster Halt wird in Aigues-Mortes sein, einer kleinen Stadt mit engen Gassen und einem zentralen Platz zum Verweilen. Hier lohnt sich ein Blick in die alte Kirche mit ihren hypermodernen, pop-art-ähnlichen Fenstern. Wer möchte, ist eingeladen zu einem Gang über die mehr als einen Kilometer lange, bestens erhaltene Stadtmauer, um von dort aus seine Blicke über die Altstadt und auch auf die Salzgewinnung im Vorland schweifen zu lassen.
Weiter geht’s in einen der schönsten Badeorte im Rhônedelta: Les Saintes-Maries-de-la-Mer. Diejenigen, die sich für die Natur in der Camargue interessieren, steigen aber schon etwas früher aus, um den sehr weitläufigen Parc ornithologique zu erwandern, der auf sehr anschauliche Weise Fauna und Flora des Rhônedeltas nahebringt.
Ganz anders ist der Tipp für alle Sonnenanbeter/-innen: Es lohnt sich, bei gutem Wetter die Badesachen mitzunehmen, denn der Sandstrand in Les-Saintes-Maries-de-la-Mer lädt durchaus dazu ein, dort zu verweilen!
Zum Abschluss des Tages treffen sich alle Schülerinnen und Schüler an der alten Wallfahrtskirche der Roma und Sinti im Ortskern, um dort auf den First des Daches zu steigen, von dem man einen fantastischen Blick auf das azurblaue Mittelmeer werfen kann.

Montag, 23. September 2013
Auf den Spuren der Römer
Rund 2000 Jahre zurück wird uns der Montag versetzen. Wir wandeln auf den Spuren der Römer! Wir fahren als erstes zum von den Römern in landschaftlich reizvoller Lage erbauten Pont du Gard, einem rund 50m hohen und 275m langen Aquädukt über den Fluss Gard. Vor der historischen Kulisse werden wir auch das Jahrgangstufenfoto machen.
Weiter geht es nach Nîmes, einer südfranzösischen Großstadt mit zahlreichen, recht gut erhaltenen Bauten aus der Römerzeit. Bestes Beispiel: das große Amphitheater, das wir natürlich besichtigen werden. Aber auch moderne Aspekte werden sich uns erschließen: Es besteht die Möglichkeit, das neue Museum für zeitgenössische Kunst, ein Bauwerk des international überaus renommierten Architekten Norman Forster, zu sehen oder auf einen alten Wehrturm aus der Römerzeit, den Tour Magne, zu steigen.

Dienstag, 24. September 2013
Mittelalter und Inquisition

Wir starten erst im sehr frühern Nachmittag zu unserer längsten Bustour. Die mittelalterliche Festungsstadt Carcassonne erwartet uns. Unsere Route geht durch klassische Weinanbauregionen und endet an der von zwei immensen Mauern umgebenen historischen Altstadt von Carcassonne, deren bestens erhaltene Festung wir, angereichert mit vielen Infos per Kopfhörer, genau erkunden werden. Zeit wird aber auch sein, um auf eigene Faust durch die engen Gassen zu ziehen und in den vielen Andenkenläden auf Souvenirsuche zu gehen.
Bei Einbruch der Dunkelheit werden wir uns wieder alle versammeln: Ein gemeinsamer Spaziergang um die anheimelnd angestrahlte Festungsmauer beendet diesen unseren Mittelalter-Tag. Erst gegen Mitternacht erreichen wir unsere Bungalowsiedlung.

Mittwoch, 25. September 2013
… geht es ausnahmsweise richtig früh los, denn auf dem Programm steht die
Fahrt in die Provence
Wir müssen früh starten, denn der große bunte Markt in der alten Römerstadt Arles ist nur bis 12 Uhr aufgebaut. Zwei Programmangebote stehen außerdem in Arles zur Auswahl: eine Führung an und durch die Kathedrale Saint Trophîme nebst Kreuzgang, bei der Frau Hellebrandt kunstgeschichtlich wichtige Aspeklte in bekannt anschaulicher Weise ans Licht bringen wird sowie die Besichtigung weiterer Relikte aus der Römerzeit: das gut erhaltene Amphitheater und das in Bruchstücken noch bestehende antike Theater. Leider ist in diesem Jahr ein Besuch des Musée Fondation Vincent van Gogh wegen des anstehenden Umzuges nicht möglich. Schade!
Weiter geht’s nach Les Baux, einem malerischen Örtchen mit nur meterbreiten Gässchen auf einem Hügel gelegen, auf dessen Spitze wir Zutritt zu den spärlichen Ruinen eines alten Schlosses haben werden. Bei häufig kräftigem Wind hat man von hier einen prächtigen Blick ins Tal und auf die für die Provence typischen Olivenhaine. Unser Praxis-Tipp: Hier lohnt sich festes Schuhwerk! Also: Flipflops sollten besser in den Bungalows bleiben!
Abends startet dann ein großer Contest: unser Wettbewerb „Manger comme Dieu en France“. Zu deutsch: Essen wie Gott in Frankreicht. Jeder Bungalow ist aufgefordert, mit einem stilvollen und/oder aber lustigen kulinarischen Beitrag daran teilzunehmen. Passendes Outfit und eine ansprechende Deko werden dabei , wie man hört, von der wohlwollend kritischen Jury gerne gesehen! 🙂

Donnerstag, 26. September 2013
Das Ende der Studienfahrt naht unweigerlich. Bei gutem Wetter werden sicherlich viele den letzten Tag in La Grande Motte und am Strand genießen wollen.
Wer möchte, darf aber noch zwei weitere lohnenswerte Reiseziele genauer unter die Lupe nehmen: zum einen die Grotte des Demoiselles, eine gigantisch anmutende Tropfsteinhöhle, die nur mit Hilfe der Höhlenbahn erreicht werden kann, die uns in den Berg hineinfahren wird. Des Weiteren eine der schönsten und auch renommiertesten Universitätsstädte Frankreichs: Montpellier. Hierzu ein Tipp: Besonders in den kleinen Gassen gibt es nette Boutiquen, in denen sich das Stöbern lohnt!
Abends startet dann der gemeinsame Buffetabend, zu dem jeder Bungalow etwas Kulinarisches beisteuert. Dass dann nach dem Essen noch lange nicht zu Bett gegangen wird, mag niemanden verwundern. Schließlich gibt es im Jahrgang ausreichend kreative und vor allem musikalisch begabte Schülerinnen, die zum Gelingen des Abends ihren Beitrag leisten werden.

Freitag und Samstag, 27. und 28. September 2013
Kirchengeschichte: Papst und Kurie in Avignon

Nach dem Packen werden wir vormittags zum letzten Mal die Bungalowanlage verlassen, um auf der Rückfahrt einen langen Stopp in Avignon zu machen, wo wir, ausgestattet mit Kopfhörern und vielerlei Wissenswertem, um 13 Uhr die Möglichkeit haben, den monumentalen ehemaligen Papstpalast zu besichtigen. Er ist das letzte von insgesamt vier (!!!) UNESCO-Weltkulturreben, die wir auf unserer Tour kennenlernen werden.
Am späten Nachmittag werden wir uns dann wieder an den Bussen treffen, einen letzten Blick auf die berühmte Brücke von Avignon werfen (Wer kennt nicht das nach ihr bekannte Lied?) und gen Heimat fahren. Todmüde, dennoch wahrscheinlich recht gut erholt und hoffentlich ein wenig sonnengebräunt werden wir am Morgen des 28. September wieder in Geldern eintreffen.

Text und Fotos: Ewald Hülk


Hinterlasse einen Kommentar