Gutes Trinkwasser für Geldern

Die AH/12E besuchte das hiesige Wasserwerk und verschaffte sich einen Eindruck davon, wie gewissenhaft die Stadtwerke daran arbeiten, dass die Bürger mit gesundem Trinkwasser versorgt werden.

Traut man den gängigen Medienberichten, dann ist eines gewiss: Gelderns Trinkwasser ist spitze! Ein Blick auf die Homepage des örtlichen Anbieters, der Stadtwerke Geldern, gibt näheren Aufschluss über die Gründe: Vergleicht man die Analysewerte aus dem Hartefelder Wasserwerk mit den Grenzwerten der Trinkwasserverordnung, dann sind alle Messwerte nicht nur im grünen, sondern sogar im tiefgrünen Bereich. Den Konsumenten freut das, denn gutes Trinkwasser ist gut für die Gesundheit, verbraucht doch täglich jeder Bundesbürger, so die Statistik, durchschnittlich 127 Liter, davon alleine rund vier Liter für das Essen und Trinken.

Wie es im Detail zu einem so guten, sprich gesunden Trinkwasser in Geldern kommt, wollten im April die Schülerinnen und Schüler aus der AH/12E wissen. Schon im vergangenen Schuljahr hatten sie sich im Leistungskurs Ernährungslehre intensiv mit dem Thema „Wasser“ auseinandergesetzt. Diese Thematik wurde nun im Leistungskurs Biologie neu aufgegriffen, da der Bildungsplan im Rahmen der Ökologie das Thema „abiotischer Faktor Wasser“ vorgibt.

Sonnig war das Wetter, aber kalt, als der Kurs im Halbkreis gemeinsam mit Frank de Ryck von den Stadtwerken Geldern in einer parkähnlichen Landschaft in Hartefeld um ein größeres Metallgehäuse stand, das rein äußerlich einem Transformatorenhäuschen glich. Innen drin: ein überschaubares Rohrsystem, durch das in der Stunde lautlos 250 Kubikmeter Wasser rauschen, das aus einem der fünf 20 Meter tiefen Brunnen gefördert wird.

Dieses Wasser hat ein großes Einzugsgebiet. Es entstammt der Region aus dem Süden des Wasserwerkes, soll grob gesagt heißen: aus dem Gebiet zwischen Wasserwerk und Hartefeld bis hin zum Oermter Berg. Großer Vorteil dabei: Es ist nicht, wie andernorts, ein Uferfiltrat wie zum Beispiel aus dem Rhein. Es ist damit per se schon weniger belastet.

Zwei Werte machen bei dem geförderten Wasser den Experten der Stadtwerke einen Hauch Kummer: der Eisen- und der Mangangehalt. Zum Glück kann man, so Frank de Ryck, da eine Menge gegen tun. Fünf entsprechende Filteranlagen sorgen auch in diesen Bereichen für schließlich überzeugende Werte: 0,2 bzw. 0,05 mg/l sind die Grenzwerte der Trinkwasserverordnung für Eisen bzw. das im Organismus toxisch wirkende Mangan. Das gefilterte Wasser, das das Werk in Hartefeld in Richtung Wasserkran im Privathaushalt verlässt, besitzt einen Gehalt für Eisen von ˂0,039 mg/l und für Mangan von ˂ 0,01 mg/l.

Die Effizienz der Hartefelder Filteranlagen ließ sich auch schmecken. Zu einer Wasserverkostung lud Frank der Ryck die Schülerinnen und Schüler ein. Drei Proben durften mit Hilfe der bereitgestellten Gläschen verglichen werden: Vor der Filterung, nach dem Entzug von Eisen und zu guter Letzt nach der Filterung von Mangan. Einhelliges Urteil: Eisenhaltiges Wasser ist nahezu ungenießbar, schmeckt ein wenig nach Blut, dessen Farbstoff ja auch eisenhaltig ist. Mangan, so stellten die Schüler fest, ist hingegen nahezu geschmacksfrei.

Kohlensäure ist beim abgezapften Wasser übrigens nicht festzustellen. Das mag verwundern, wenn man weiß, dass das in Hartefeld geförderte Wasser recht kohlensäurelastig ist. Mehr als gefordert leisten die Stadtwerke auch hier mit entsprechenden Filteranlagen. Das ist auch nötig, denn, so Frank de Ryck, im Gelderner Bereich gäbe es noch Asbest-Zement-Leitungen. Und die würden durch Kohlensäure angegriffen.

Viele weitere Infos erhielt die Schülergruppe bei dem Rundgang vorbei an der Pumpstation und den großen Vorratsbecken des frisch aufbereiteten und somit kranfertigen Trinkwassers. Bis zu 5500 Kubikmeter Wasser halten die Stadtwerke vor. Für wie lange aber reicht das? Frank de Ryck gibt Antwort: „600 Kubikmeter werden nur zu Spitzenzeiten und das im Sommer stündlich im Gelderner Gebiet verbraucht.“

Fazit: Der nächste Hochsommer kann kommen!

Text und Fotos: Ewald Hülk

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