Sozialhelfer organisieren Blutspendeaktion

Viel Lob vom DRK für die Oberstufenklasse

Bei Adina Meder sitzt jeder Handgriff. Behände legt die angehende Sozialhelferin unserer Oberstufenklasse einer Schülerin die Druckmanschette um den Oberarm, pumpt diese auf, um danach die Luft langsam wieder abzulassen. Gewissenhaft lauscht die 18-jährige mit dem Stethoskop dem kurzen Korotkow-Geräusch. „Alles okay“, sagt sie. „Der Blutdruck liegt bei 120 zu 80.“
Wie eine Expertin sitzt Adina vor den Infotafeln. Gemeinsam mit ihren „Kollegen“ und ihrer Klassenlehrerin Karin van Bonn organisierte sie in Zusammenarbeit mit dem DRK den dritten offiziellen Blutspendetag in unserem Berufskolleg. Das ebenso Anspruchsvolle wie Sinnvolle daran: Die angehenden Sozialhelfer, die im kommenden Frühjahr ihre zweijährige Ausbildung beenden, sind keinesfalls Handlanger des DRK, sondern dürfen aktiv mitgestalten und mithelfen. Gerade das ist das Reizvolle, weiß Lehrer Andreas Mäteling zu berichten. In seinem Fach Gesundheitsförderung seien, so der Pädagoge, das Blut, diverse Bluterkrankungen sowie die Vitalzeichenkontrolle Thema im Unterricht. „Nun aber“, so Mäteling“, „können meine Schüler dieses Wissen praktisch anwenden, was ihnen im Praktikum und in einer anschließenden Berufsausbildung z.B. in der Kranken– oder Altenpflege zugutekommen wird.“
Die Puls- und Blutdruckmessung war daher eine der wichtigen Aufgaben der Liebfrauenschüler. Insgesamt acht Stationen hatten die Sozialhelfer vorbereitet, um die knapp 100 Spender aus den Reihen der Schülerschaft optimal zu informieren, zu versorgen und zu betreuen. Dazu gehörten auch die digitale Aufnahme von persönlichen Daten, die Hämoglobin-Wert-Bestimmung, das vertrauliche Arztgespräch sowie die Herrichtung einer entspannenden Atmosphäre im Ruheraum. Unterstützt wurden sie bei alledem von Ärzten und Fachkräften des DRK.
Herrlich entspannt war die Stimmung auch an der letzten Station, dem so genannten Imbiss. Gemeinsam mit Ernährungslehre-Lehrerin Irmgard Fünfer hatten die angehenden Sozialhelfer im Unterricht eine bedarfsgerechte Ernährung für Blutspender erarbeitet. „Den ernährungsphysiologischen Bedürfnissen“, so die Lehrerin, „versuchen wir vor allem mit viel Obst und Gemüse, ausgewählten Kaltgetränken und selbst hergestelltem Bananenquark Rechnung zu tragen.“
Thorsten Hemmers vom DRK-Blutspendedienst West lobte gerade auch die in dieser Hinsicht hervorragende und wohl einmalige Zusammenarbeit mit einer Schule: „Uns ist es wichtig, den jungen Menschen die Angst zu nehmen vor der Blutspende.“ Dem DRK-Vertreter gefiel daher vor allem auch das Ambiente, das die Schülerinnen und Schüler geschaffen hatten – Räumlichkeiten, in denen eine geschmackvolle Deko, rote Weihnachtssterne und Kerzen, schöne Fensterbilder und Pergamentsterne sowie mitunter sogar ein adventlicher Duft zu einem Wohlgefühl beitrugen. Wem die erste Blutspende gefällt, so die Hoffnung von Hemmers, der geht auch zur zweiten, selbst wenn diese dann an einem für ihn fremden Ort stattfindet. Das wiederum komme dann all denen zugute, die aufgrund von Erkrankungen, Operationen und Verletzungen auf lebenserhaltende Blutspenden angewiesen seien.
Aber auch der Blutspender selbst hat einen Nutzen, erhält er doch einen kleinen Gesundheitscheck, der durchaus nicht immer positiv ausfällt – wie bei jener Schülerin, bei der eine Sozialhelferin beim Blutdruckmessen eine Rhythmusstörung diagnostizierte und diese sofort zum DRK-Arzt schickte, der daraufhin der Blutspende einen Riegel vorschob und zu einer genaueren ärztlichen Diagnose dringend riet.
Auch über das, was mit dem in der Liebfrauenschule gespendeten Blut nun konkret geschieht, sind die angehenden Sozialhelfer informiert. Klassenlehrerin Karin van Bonn: „Im September waren wir zur Vorbereitung beim Blutspendedienst West in Breitscheid.“ Dort hätte man anschaulich den Weg von der Blutkonserve bis hin zum eigentlichen Blutprodukt in Form von Blutplasma, Erythrozyten und Thrombozyten verfolgen können.

Text und Fotos: Ewald Hülk


Kommentare

  1. Thorsten Hemmers sagt:

    Lieber Schülerinnen und Schüler, lieber Herr Mäteling, liebe Frau van Bonn und liebe Frau Fünfer, Ihnen allen, möchte ich mich auch im Namen des DRK-Blutspendedienst West für das tolle Engagement, die außergewöhnliche Atmosphäre und den sehr guten Ablauf der Blutspendeaktion bedanken. Auch von unseren Mitarbeitern im Spendemobil darf ich Sie herzlich Grüßen. Sie sind jährlich in 50-60 Berufsschulen. Eine so gute und angenehme Organisation und Durchführung kommt den Kollegen sehr selten vor. Es hat ihnen sehr viel Spaß bereitet. Die beiden Ärzte, die Sie gesprochen haben, habe ich am Folgetag auf zwei anderen Blutspendeaktionen angetroffen. Beide waren begeistert von Ihrer Freundlichkeit. Auch sie sind oft in Berufsschulen in Krefeld, Duisburg oder Mülheim unterwegs. Dort treffen sie oft auf Schülerinnen und Schüler, die ein anderes, nicht so freundliches Verhalten zeigen.

    Ihnen liebe Schülerinnen und Schülern, Herrn Mäteling, Frau van Bonn und Frau Fünfer, wünsche ich ein schönes Weihnachtsfest und einen guten Rutsch ins neue Jahr. Für 2013 alles Gute und viel Glück für Ihre kommenden Prüfungen. Mit lieben Grüßen Thorsten Hemmers

  2. Hubertus Heix sagt:

    Als Lehrer im Ruhestand habe ich mich auf den Weg gemacht, um am Blutspendetag den ehemaligen Schülerinnen und Schülern, aber auch den Kolleginnen und Kollegen einen Besuch abzustatten.
    Der herzliche Empfang seitens der SuS und der KollegInnen ließen mich sofort die altbekannte Atmosphäre der Liebfrauenschule spüren – als wäre ich nie weg gewesen.
    Ganz herzlich möchte ich an dieser Stelle allen Verantwortlichen des Blutspendetages zu dieser großartigen Aktion gratulieren. Mit viel Kreativität, Sorgfalt und Liebe war alles vorbereitet. Dass LehrerInnen sich dermaßen engagieren, ist nicht selbstverständlich, aber dass SuS so zu motivieren und zu begeistern sind für eine Sache, die nicht nur Leben retten kann, sondern als Bestandteil der Ausbildung viele Kompetenzen vermittelt, ist äußerst bemerkenswert.
    Ihnen, meine lieben ehemaligen SH-Schülerinnen und Schüler, wünsche ich viel Erfolg bei den Prüfungen und bei Ihrer Berufswahl.
    So wie ich Sie kennen lernen durfte, werden Sie alle erfolgreich durchs Leben gehen.

    Ihr

    Hubertus Heix

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