Berufsinfos aus 1. Hand

Rund 80 Experten waren beim 6. Infotag Beruf und Studium in der Liebfrauenschule zu Gast. Die Veranstaltung ist Teil eines groß angelegten Konzeptes zur Studien- und Berufswahl.

Freitagmorgen, zwischen 10 und 13 Uhr. An der Liebfrauenschule herrscht reges Treiben. Schülergruppen wechseln jeweils zur vollen Stunde die Räume. Viele Fragen schwirren den Jugendlichen dabei durch den Kopf – doch mit denen wollen sie nicht ihre Lehrer löchern. Stattdessen wollen sie die bei den Experten von „außer Haus“ loswerden.
Rund 80 Referenten waren in das Berufskolleg des Bistums Münster nach Geldern gekommen, um im Rahmen des 6. Infotages Beruf und Studium den Schülern mehr als 60 Berufe und Studienmöglichkeiten, vorwiegend aus den Bereichen Sozial– und Gesundheitswesen sowie Ernährung und Hauswirtschaft vorzustellen. Nicht aber die bloße Weitergabe von Fakten war an jenem Tag angesagt. Dass praktische Einblicke in den Berufs– und Studienalltag oft im Vordergrund standen, freute besonders Irmtrud Reilmann, die, unterstützt von einigen Kollegen, die Veranstaltung vorbereitet hatte: „Uns liegt daran, im Rahmen der Berufswahlentscheidung unseren Schülern möglichst anschaulich einen Einblick in Studium und Beruf zu geben!“ Wie aber wäre das besser möglich als über erfahrene Referenten und Ehemalige der Liebfrauenschule, die noch recht nah dran sind an den Wünschen und Vorstellungen der aktuellen Schüler? Nicht wenige der „Experten“ hatten daher früher selbst einmal die Schulbank an der Liebfrauenschule gedrückt wie zum Beispiel Susanne Börger, die als Logopädin beim Caritasverband Geldern-Kevelaer beschäftigt ist und die seit Beginn, also zum sechsten Mal, mit an Bord war. „Ich komme stets gerne!“, verriet sie, einen Wäschekorb voller anschaulicher Medien tragend, mit denen sie einen realistischen Einblick in ihre sprechtherapeutische Tätigkeit gab.
Wie sie hatten viele die wichtigsten Infos digital aufbereitet, um spannend über den eigenen Beruf oder das Studium zu beraten. Auch seltenere Berufsfelder waren vertreten. So reichte das Angebot von gängigen Jobs wie Gesundheits– und Krankenpfleger und Bäcker und Konditor über Hebamme und Rettungsassistent bis hin zu unbekannteren wie dem milchwirtschaftlichen Laboranten, dem Dramatherapeuten oder aber dem Gebärdendolmetscher.
Dass dabei nicht ein Werben für den eigenen Beruf im Vordergrund stehen sollte, betonte Irmtrud Reilmann: „Wichtig ist, dass die Jugendlichen Vor– und Nachteile einer Ausbildung und eines Berufes ehrlich erfahren.” Nur so könnten vermeidbare Fehlentscheidungen verhindert werden. Genau das sahen auch viele Schüler so, die sich an den Tagen zuvor für drei verschiedene, jeweils knapp einstündige Angebote angemeldet hatten.
Lob gab es am Ende des Tages vor allem von ihnen. Aber auch die Referenten waren angetan vom Interesse der Schüler. Auf einem Feetback-Bogen gaben sie an, in zwei Jahren gerne wieder beim dann 7. Infotag Beruf und Studium dabei zu sein.

Text und Fotos: Ewald Hülk


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