Angehende Sozialhelfer organisierten Blutspendeaktion

Viel Lob vom DRK für die Veranstaltung an der Liebfrauenschule

Bei Maike Förster sitzt jeder Handgriff. Behände legt die angehende Sozialhelferin unserer Liebfrauenschule einer Mitschülerin die Druckmanschette um den Oberarm, pumpt diese auf, um danach die Luft langsam wieder abzulassen. Gewissenhaft lauscht die 18-jährige mit dem Stethoskop dem kurzen Korotkow-Geräusch. „Alles okay“, sagt sie. „Der Blutdruck liegt bei 120 zu 80.“

Wie eine Expertin sitzt Maike in einem Klassenraum unseres Berufskollegs – und nicht nur sie. Gemeinsam mit ihren Klassenkameraden organisierte sie in Zusammenarbeit mit dem DRK den zweiten offiziellen Blutspendetag im bischöflichen Berufskolleg. Das ebenso Anspruchsvolle wie Sinnvolle daran: Die angehenden Sozialhelfer, die im kommenden Frühjahr ihre zweijährige Ausbildung beenden, sind keinesfalls Handlanger des DRK, sondern dürfen aktiv mitgestalten und mithelfen. Gerade das macht auch den Reiz aus, wie Lehrer Andreas Mäteling betont. In seinem Fach Gesundheitsförderung seien, so der Pädagoge, das Blut, diverse Bluterkrankungen sowie die Vitalzeichenkontrolle Thema im Unterricht. „Nun aber“, so Mäteling“, „können meine Schüler dieses Wissen praktisch anwenden, was ihnen im Praktikum und in einer anschließenden Berufsausbildung z.B. in der Kranken- oder Altenpflege zugute kommen wird.“

Die Puls- und Blutdruckmessung war daher eine der wichtigen Aufgaben der Liebfrauenschüler. Insgesamt acht Stationen hatten die Sozialhelfer vorbereitet, um die rund 60 Spender aus den Reihen unserer Schülerschaft optimal zu informieren, zu versorgen und zu betreuen. Dazu gehörten auch die digitale Aufnahme von persönlichen Daten, die Hämoglobin-Wert-Bestimmung, das vertrauliche Arztgespräch sowie die Herrichtung einer entspannenden Atmosphäre im Ruheraum. Unterstützt wurden sie bei alledem von Ärzten und Fachkräften des DRK.

Aufgelockert war die Stimmung auch an der letzten Station, dem so genannten Imbiss. Gemeinsam mit Ernährungslehre-Lehrerin Irmgard Fünfer hatten die angehenden Sozialhelfer im Unterricht eine bedarfsgerechte Ernährung für Blutspender erarbeitet. Irmgard Fünfer: „Den ernährungsphysiologischen Bedürfnissen versuchen wir vor allem mit viel Obst, ausgewählten Kaltgetränken und selbst hergestelltem Bananenquark Rechnung zu tragen.“

Thorsten Hemmers vom DRK-Blutspendedienst West lobte gerade auch die in dieser Hinsicht hervorragende und wohl einmalige Zusammenarbeit mit einer Schule: „Uns ist es wichtig, den jungen Menschen die Angst zu nehmen vor der Blutspende.“ Dem DRK-Vertreter gefiel daher vor allem auch das Ambiente, das die Schülerinnen und Schüler geschaffen hatten – Räumlichkeiten, in denen eine geschmackvolle Deko, rote Weihnachtssterne und Kerzen, schöne Fensterbilder und Pergamentsterne sowie mitunter sogar ein adventlicher Duft zu einem Wohlgefühl beitrugen. Wem die erste Blutspende gefällt, so die Hoffnung von Hemmers, der geht auch zur zweiten, selbst wenn diese dann an einem für ihn fremden Ort stattfindet. Das wiederum komme dann all denen zugute, die aufgrund von Erkrankungen, Operationen und Verletzungen auf lebenserhaltende Blutspenden angewiesen seien.
Was aber nun konkret mit den Blutspenden geschieht, wird den Schülern im kommenden Jahr vor Augen geführt werden. Die Anregung von Thorsten Hemmers, den Blutspendedienst West in Breitscheid zu besuchen, stieß auf großes Interesse. Dann werden die angehenden Sozialhelfer den Weg von der Blutkonserve bis hin zum eigentlichen Blutprodukt in Form von Blutplasma, Erythrozyten und Thrombozyten verfolgen können.

Text und Fotos: Ewald Hülk


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