Mehr als 1000 Besucher beim Tag der Offenen Tür

Vogelgezwitscher – ein Duft von Moos und welkem Laub – ein üppiges Nahrungsnetz – ein großer Baum aus Pappmaché: Lea und Mathias stehen mittendrin im Raum des Biologiekurses der gymnasialen Oberstufe, in dem man das Ökosystem Walbecker Grenzwald unter die Lupe nehmen kann. Die beiden Schüler aus Goch und Weeze wollten reinschnuppern in das, was angehende Abiturienten der Liebfrauenschule im Unterricht machen. Der Tag der Offenen Tür am bischöflichen Berufskolleg bot dazu am 31. Januar reichlich Gelegenheit. Weit mehr als 1000 Interessierte, so eine vorsichtige Schätzung, machten sich deshalb nach Geldern auf. Es war ein plastischer Einblick ins Schulleben – Neunt- und Zehntklässler, deren Eltern, Ehemalige und alle Interessierten waren zu Gast.

Sie kamen auf ihre Kosten. Die Sinne wurden dabei besonders angesprochen. Wer von der Weseler Straße kam, stand schon mittendrin in der italienischen Kaffeebar Rabazza, in der Berufsfachschüler nicht nur gekonnt heiß dampfenden italienischen Espresso und Cappuccino einschenkten, sondern in die auch der Duft von frisch gerösteten Bohnen aus dem Mitmach-Kaffeeparcours drang.

Die eigenen Sinne selber testen konnte jeder in Eigenversuchen in anderen Räumen. „Wie stark beeinflusst der Geruchssinn das Geschmacksempfinden?“ lautete zum Beispiel eine Frage, der man auf die Schliche kommen konnte. Ganz anders das Angebot der zukünftigen Heilpädagogen: In einem Dunkelcafé konnte jeder eintauchen in die Erfahrenswelt eines Blinden.

Wie vielschichtig das Zusammenspiel der einzelnen Sinne ist und wie schnell diese getäuscht werden können, demonstrierten die angehenden Heilerziehungspfleger. Wichtiges Medium hierbei: eine Vielzahl unterschiedlicher Spiegel. O Schreck! Da sah man sich mal dünn und mal dick, ein anderes Mal in hundertfacher Ausfertigung und dann wieder als Hampelmann!

Ganz praktische Hilfe boten die angehenden Erzieher. Sie hatten einen Parcours aufgebaut, in dem jeder auf humorvolle Art testen konnte, ob er wirklich für die Arbeit mit Kindern geeignet ist. Zum Schmökern in selbst gestalteten Kinderbilderbüchern luden die künftigen Sozialhelfer ein.

Dass die Schüler der hauswirtschaftlichen Klassen nicht nur perfekt ihr Handwerk verstehen (Suppenspezialitäten und eine Niederrheinische Kaffeetafel standen unter anderem auf dem Speisenplan), sondern auch in puncto Ernährungsberatung kompetente Gesprächspartner sind, konnten die Besucher in vielen Räumen erfahren. Lea und Mathias jedenfalls steuerten, nachdem sie sich beim Brunchen gestärkt hatten, erst einmal den Raum an, in dem anschauliche Tipps gegeben wurden, wie aus „kleinen Schleckermäulern gesunde Esser“ werden.

14.15 Uhr: Lea und Mathias verlassen das Schulgebäude. Für sie steht so gut wie fest: „Wir werden uns wohl in den nächsten Tagen an der Liebfrauenschule anmelden!“

Text/Fotos: E. Hülk


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