LFS – Liebfrauenschule Geldern

Eine gemeinsame Aktion zum Thema „Gesundheitsberufe als Chance und Herausforderung für Ausbildung und Karriere“ startete das Ärztenetz CleverMED, die regionale Interessengemeinschaft der Zahnärzte linker Niederrhein (IZN) und die Liebfrauenschule am vergangenen Mittwoch in Geldern. In den Räumen des Berufskollegs des Bistums Münster präsentierten sich über 34 Berufsgruppen den Schülern mit mobiler und virtueller Zahnarztpraxis, orthopädietechnischen Arbeitsplätzen, Massagebänken, Rettungswaren, Vorträgen und vielem anderen.

„500 unserer insgesamt 860 Schülerinnen und Schüler wurde mit dieser Aktion in vierBerufe ihrer Wahl Einblick gewährt“, erklärte Schulleiter Bernd van Essen. Rund 60 Referenten standen den Schülern für alle Fragen zur Verfügung. „Wichtig ist, dass den Schülern durch diese erstmalig durchgeführte Veranstaltung ein erheblicher Motivationsschub in der Berufsorientierung und Berufswahl gegeben werden konnte, denn das gibt auch Motivation für das Lernen in der Schule“, führte van Essen aus.

CleverMed und IZN hatten das Pilotprojekt gestartet, da die Aquise von Lehrlingen gerade im Gesundheitsbereich ein großes Problem darstellt. „Die Einstellungszahlen im ambulanten Bereich sind rapide zurückgegangen“, erklärte Dr. Wolfgang Kühl (CleverMed). „Dabei sprechen die demographischen Faktoren für diese Berufsfeld: Die Leute werden älter, pflegebedürftiger und haben eine größere Bereitschaft, für sich und ihre Seele etwas zu tun.“ Das Gesundheitswesen sei zudem konjunkturabhängig und damit eine krisensichere Branche. „Mit dieser Aktion möchten wir gemeinsam mit der Schule Transparenz schaffen und aufklären, wie Chancen und Risiken in den einzelnen Berufen aufgeteilt sind“, führte Dr. Friedhelm Biermann aus.

So war auch das Spektrum der Angebote entsprechend der Vielfalt der unterschiedlichen Heilberufe sehr facettenreich. Ergotherapeuten, Altenpfleger, Zahnarzthelferinnen und Orthopäden standen den Schülern ebenso Rede und Antwort wie Rettungssanitäter, Masseure und Hebammen.

In einem abschließenden Gesprächsforum hatten die Schüler der Liebfrauenschule Gelegenheit mit Gabriele Ahrberg-Bienstock, Pflegedienstleitung Haus Golten, Dr. Wolfgang Kühl, Chirurg, Dr. Friedhelm Biermann, Zahnarzt, Agnes Tebartz, Hebamme und Leiterin des Geburtshauses Villa Dullstein, und Heinz Vehreschild, Lehr-Rettungsassistent der Feuerwehr im Kreis Kleve, zum Thema „Heilberufe im Spannungsfeld zwischen Job, Berufung und Karrirere“ zu diskutieren. Fragen zu Aufstiegschancen und psychischer Belastung spielten hier eine wichtige Rolle.

Fazit: Im Gesundheitswesen zu arbeiten ist nicht immer ein Zuckerschlecken. Doch die Arbeit lohnt, denn für die Hilfe, die man anderen entgegenbringt, bekommt man mehr als nur Geld – man bekommt die Dankbarkeit und Anerkennung derer, denen geholfen wurde.

(Andrea Kempkens, NN)