Erste Altweiberfeier nach Corona

Warum in die Ferne schweifen, wenn das Gute liegt so nah? Warum also nach Bochum fahren und viel Geld ausgeben, wenn die kostengünstige, aber nahezu ebenso vollkommene Variante in Geldern angeboten wird?! Wo? In der Aula unserer Liebfrauenschule zu Altweiber!

Bis zuletzt war es wohl das bestbehütetste Geheimnis in unserem Berufskolleg: Rund zwei Dutzend Lehrer, verstärkt durch unsere Verwaltung, präsentierten ein Starlight-Express-Medley aus gefühlvollem Gesang, traumhaftem Tanz und natürlich rasantem Rollschuhfahren bei der von der SV organisierten Altweiberfeier. Das erste Highlight der Feier kam, wen wundert’s, schon mal bestens an.

Und adelig ging es dann weiter: „De Prinz kütt“ – in Person von Prinz Sven I. Die Majestät aus Hartefeld kam nicht alleine, sondern mit großem Gefolge: Im Schlepptau waren seine Hardfield-Rocker, im Outfit erst mal furchterregend aussehende, aber im Gegensatz dazu lieb dreinschauende „Muskelpakete“, unter denen zwei besonders hervorstachen: unser Hausmeister Karsten Flöhr und sein Kollege von „nebenan“, Björn Fischer. Dass diese ebenso wie der Prinz eine artistisch-flotte Sohle aufs Parkett legten, hätte wohl niemand im Vorfeld erwartet. Tosender Applaus war ihnen also sicher, ebenso wie Prinzentochter Laurie Forthmann aus unserer AH/13E und Mia Flöhr, der jungen Tochter unseres Hausmeisters, die beide in einer atemberaubenden Choreografie vom synchronen Radschlag bis zum Spagat nichts ausließen, was einen anspruchsvollen Gardetanz ausmacht.

Der Cube of Grade, ein beleuchteter großer Würfel zum Ermitteln von Klausur-und Zeugnisnoten zog sich dann wie ein roter Faden durch das Programm, das Lena Krebber und Hannah Sator von der SV professionell moderierten. Ein Einspieler gab die Ausgangssituation vor: Die beiden hatten im Verwaltungsbereich den Tresor geknackt, in dem das Übel der Schüler liegt – eben dieser Würfel, mit dem die Lehrer alle Noten machen – ungerecht, wie man aus Schülermund so hörte.

Doch es kam, was nicht kommen durfte. Erwischt wurden die beiden vom Schulleiter, den sie schnurstracks brutal niederstreckten und in ein Tierkostüm steckten und auf der Flucht mit ihm in der vollbesetzten Aula landeten. Das war das Ende vom Film.

In der Aula standen nun neben schwungvollen Schülertänzen zahlreiche Wettspiele zwischen Schülern und Lehrern an mit dem Ziel, dass die Schüler siegen (was ihnen auch gelang) und somit den Würfel für sich behalten dürfen und die Lehrer fortan gerechte Noten geben müssen (was diese ihrer Meinung nach aber sowieso tun – ohne Würfel versteht sich).

Die letzte Altweiber-Feier startete 2020 – nach nunmehr drei Jahren coronabedingter Pause war der Tag mal wieder das, was unsere Schule ausmacht: Anspruchsvolles Lernen schließt gemeinsames Feiern und eine gewisse Wohlfühlatmosphäre nicht aus!

Text: Ewald Hülk
Fotos: Markus Scholz, Ewald Hülk


Kommentare

  1. Marianne Hilgers sagt:

    Ich finde Idee und Ausführung großartig und dass so was an einer Schule möglich ist, eine
    gemeinsame „Schüler – Lehrer – Feier“, finde ich einmalig. Aber die Schule hat sich ja auch einen Namen mit ihren Musicals gemacht. Es ist zu wünschen, dass die Schüler diesen Einsatz
    ihrer Lehrer auch anerkennen und an den Schultagen ihren Einsatz zeigen.

  2. Kerstin Kamp sagt:

    Es hat einfach soooo viel Spaß gemacht. Niemand hat sich verletzt, alle hatten Spaß, Schüler waren gut drauf, wir Lehrer mindestens genauso. Bisher mein absolutes Highlight in diesem Schuljahr. Danke an alle Beteiligten.

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