Rückengerecht und kinästhetisch arbeiten – wie geht das?

Ein praxisnaher Workshop für die Berufpraktikant/innen der Fachschule für Heilerziehungspflege

Was heißt „Kinästhetik“? Was ist rückengerechtes Arbeiten? Und: Was hat das eine mit dem anderen zu tun? Um diesen, für uns angehende Heilerziehungspfleger wichtigen Fragen nachzugehen und um Antworten darauf zu erhalten, besuchte uns die Expertin Frau Joosten von der Katholischen Bildungsakademie Niederrhein.

Als erstes befassten wir uns mit den theoretischen Grundlagen des rückengerechten Arbeitens. So vertieften wir die Prinzipien des rückengerechten Arbeitens, wie z. B. das körpernahe Arbeiten und Organisation des Arbeitsumfeldes, erfuhren, wie eine ergonomische Sitzhaltung einzunehmen ist, und bekamen Tipps, wie wir die Ressourcen von Klienten „herauskitzeln“ können, um diese bei der Mobilisation so einbeziehen zu können, dass es für uns eine rückenschonende Mobilisation wird.

Anschließend befassten wir uns mit dem Begriff Kinästhetik. Doch was bedeutet das genau? Einer der zentralen Leitsätze der Kinästhetik lautet: „Massen fassen, Zwischenräume spielen lassen“. Aber was ist damit genau gemeint? Frau Joosten erklärte uns zunächst, was „Massen“ und „Zwischenräume“ sind. Massen sind beispielsweise der Kopf, der Brustkorb, das Becken, die Arme und die Beine. Diese Massen werden durch die Zwischenräume, wie Hals, Schultergelenke, Taille und Hüftgelenk bewegt. Wichtig ist es daher für Pflegekräfte, dass diese Zwischenräume niemals bei der Mobilisation blockiert werden, wie man es leider nicht selten sieht, wenn Pflegende zum Beispiel den Klienten „unter die Arme greifen“ und damit im Schultergelenk blockieren. Kinästhetik heißt „Bewegung in Harmonie“, was wiederum bedeutet, dass der Köper durch Bewegung in eine andere Position gebracht wird – soviel in absoluter Kürze zum theoretischen Hintergrund.

Nachdem wir uns das theoretische Grundwissen angeeignet hatten, gingen wir in den Fachpraxisraum Pflege, um das Gelernte ganz praktisch an den Pflegebetten und mit Rollstuhl und Co. zu erproben. Dabei wurde uns rasch klar, wie hilfreich uns dieses neue Wissen und Können in Zukunft bei unserer täglichen Arbeit in der Förderschule, im Wohnheim oder in der Werkstatt für Menschen mit Behinderungen sein wird. Die Fotos zeigen die Vielfältigkeit der Anwendungsmöglichkeiten von Kinästhetik und dass wir obendrein viel Freude am praktischen Tun hatten.

Zum Schluss bedankten wir uns bei Frau Joosten für den sehr spannenden und praxisnahen Workshop. Die hier erworbenen Kompetenzen werden unseren Berufsalltag ganz sicher bereichern.

Text: Hannah Derks (HEP/B)
Fotos: Andreas Mäteling


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