Fastenzeit 2021: Gemeinsam statt einsam

Seit über einem Jahr wird unser Leben weitgehend bestimmt durch den Umgang mit dem Corona-Virus. 

Und wenn wir jetzt in den Kirchenjahrkalender sehen, steht da: Fastenzeit! Fastenzeit – die kommt eigentlich nach der Karnevalszeit und irgendwie können wir nach dem vielen Feiern dann auch einsehen, dass wir uns zurücknehmen sollen, uns auf Wesentliches konzentrieren, uns von der normalen Welt abkoppeln, uns einschränken… Aber kommt Ihnen das bekannt vor? Ist es nicht genau das, was wir seit ca. einem Jahr machen? Angesichts des gefühlt dauerhaften Verzichts auf reale Begegnungen, Rausgehen, Partys, Besuche, Sport im Verein… Naja, Alkohol und Süßigkeiten könnten noch wegfallen, aber viel mehr geht dann nicht mehr.

Der Blick auf die diesjährige Fastenzeit erhält dadurch einen mehr als faden, schon bitteren, Beigeschmack, sind doch Besinnung auf Wesentliches und Verzicht mittlerweile so sehr Teil unseres Daseins geworden, dass wir zunehmend an unsere Grenzen geraten. Auch wir im Team der Schulseelsorge sind etwas ratlos.  

Wir können daher auch nicht leugnen, dass wir uns sehr schwer getan haben mit der Frage, was und wie wir etwas für die Schulgemeinde anbieten können, um die Fastenzeit nicht einfach unbemerkt an uns vorbeiziehen zu lassen. Was ist für uns als Lehrer*innen überhaupt schaffbar angesichts der Tatsache, dass wir mit der Fastenzeit auch in eine Zeit der Doppelbelastung zwischen Präsenz- und Distanzunterricht einsteigen? Wie viel oder wenig füllen wir 40 Tage Zeit, ohne zu viel Fülle? Und wer von den Schülerinnen und Schülern, wer von den Studierenden hat Lust auf Impulse, die noch mehr von Verzicht geprägt sein könnten? 

Vielleicht geht es Ihnen ähnlich. Vielleicht ganz anders. Wir haben manchmal eine Sehnsucht. Und vielleicht ist es gut, den Sehnsüchten zu trauen in diesen Zeiten. Wir sehnen uns nach Entdigitalisierung. 

Unser Angebot: Wir möchten dazu digitale Austauschmöglichkeiten geben. Hört sich widersprüchlich an? Ist es eigentlich auch. Die Sehnsucht nach Zeit ohne Digitalität hört sich schon fast ironisch an angesichts der Forderungen, immer schneller immer digitaler zu werden. Aber wir alle, die gesamte Schulgemeinschaft, sind so sehr auf den Bildschirm vor uns fixiert, dass sich allein die Vorstellung, für eine gewisse Zeit alles auszuschalten, irgendwie verboten anhört.  

Geplant ist die Möglichkeit an einer Videokonferenz teilzunehmen, in der es um die Frage gehen soll: Was entschleunigt uns? Wie können wir uns in dieser Fastenzeit entdigitalisieren? Wollen wir das überhaupt? Hier darf jeder von seinen ganz eigenen Erfahrungen berichten, sich bildschirmfreie Zeiten einzurichten, ohne Videokonferenzen, ohne Teams, ohne WhatsApp, ohne Netflix, ohne blaues Bildschirmlicht… 

Bitte mailen Sie uns bis zum 22.2.2021 an schulseelsorge@lfs.schulbistum.de, ob Sie an einer solchen Fastenkonferenz teilnehmen wollen, um mit anderen realen Menschen, wenn auch nur über den Bildschirm, ein bisschen Kommunikation, Miteinander und Austausch zu erleben. 

Sie erhalten dann den Link bzw. die Einladung für die Konferenz per Schulmail. 

Und für heute noch ein kleiner Tipp, dass sich auch 2021 das Verzichten lohnen kann, ein Youtube-Impuls zum Aschermittwoch: Ängste fasten –  https://youtu.be/yNkBaXj187c.

Text: Barbara Roghmanns/Ulrike Heintze
Foto: Bild (free download) von Grzegorz Krupa from Pixabay
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