Wenn in der Genetik ein „Tau“ reißt …

Es ist im Grunde genommen sehr banal, vergleichbar mit einem Seil, das beim Tauziehen reißt, weil es eine verringerte Qualität aufweist.

Es geht um Trisomie 21, im Volksmund häufig auch als Down-Syndrom bezeichnet. Wie kann es dazu kommen, dass das 21. Chromosom dreimal statt wie üblich zweimal in jeder menschlichen Körperzelle vorkommt?

Exakt mit dieser Frage beschäftigten sich die Schülerinnen und Schüler des Leistungskurses Biologie der AH/13S1. Nachdem sie sich im Unterricht mit der Bildung der Keimzellen (Stichwort Meiose) beschäftigt hatten, läuteten sie eine Kreativphase ein. Das Thema: Wie kommt es genetisch bei der Bildung von Eizelle bzw. Spermium zu einer Chromosomenfehlverteilung, so dass nach einer Befruchtung in der Zygote, also der befruchteten Eizelle, das 21. Chromosom einmal zu viel da ist? Das wiederum hat zur Konsequenz, dass alle daraus entstehenden Zellen ebenfalls dieses eine Chromosom zu viel aufweisen.

Die Erklärung erscheint simpel: Eine Zugfaser des so genannten Spindelfaserapparates reißt bei der Meiose, was zur Folge hat, dass die beiden in der Zelle enthaltenen 21. Chromosomen nicht voneinander getrennt, sondern gemeinsam in eine der beiden entstehenden Zellen gezogen werden. Wenn nach weiteren Phasen der Meiose diese Zelle, zum Beispiel eine Eizelle, von einem Spermium befruchtet wird, das wie üblich nur ein 21. Chromosom besitzt, entsteht Trisomie 21.

Doch keinesfalls staubtrocken sollte diese komplexe Fragestellung besprochen werden, sondern stattdessen sollten die Schülerinnen und Schüler ihre Erkenntnisse in einem Erklärfilm fachwissenschaftlich korrekt, mehr als anschaulich und am Besten natürlich auch noch in einer technischen Brillanz präsentieren.

Und die Ergebnisse, die Ende Oktober im Unterricht vorgestellt wurden, waren äußerst beachtlich!

Fazit: Fachwissenschaftlich sauber recherchiert! Filmisch kreativ und überzeugend dargeboten! Zukünftige Schülergenerationen wird es freuen, denn die Filme wurden der Fachschaft Biologie natürlich zur Verfügung gestellt!

Text und Fotos: Ewald Hülk

Die Fotos zeigen Schülerinnengruppen, während im Hintergrund deren Filme laufen.


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