Rückengesundheit fördern von Anfang an: Ein Workshop für die HEP

Rückengerechte Arbeitsweisen und -haltungen unter Integration kinästhetischer Elemente und mittels Nutzung von Umlagerungs- und Transferhilfen – so der vollständige Titel des sechsstündigen Workshops, in dessen Genuss die Berufspraktikant/innen der Fachschule für Heilerziehungspflege in ihrer ersten Blockwoche kamen.

Gerade in pflegerischen Berufen spielt das Thema Erhalt der Rückengesundheit eine herausragende Rolle. Aus diesem Grunde möchten wir schon in der Ausbildung dafür sensibilisieren und die Grundlage schaffen, dass die angehenden Heilerziehungspfleger/innen mit dem aktuellen Wissen und Knowhow dazu in die Berufstätigkeit starten können. Zur Erreichung dieses Ziels konnten wir in diesem Jahr dankenswerterweise erstmalig auf unsere Kooperation mit der Katholischen Bildungsakademie Niederrhein aus Kamp-Lintfort zurückgreifen.

Petra Joosten, Diplom-Pflegepädagogin (FH) an der Katholischen Bildungsakademie, ist es aus Sicht der Teilnehmenden perfekt gelungen, durch die von ihr gewählte Mischung aus theoretischem Input und zahlreichen praktischen Anwendungsübungen genau das zu vermitteln, was für die heilerziehungspflegerische Praxis sinnvoll und hilfreich erscheint – und die Freude am Tun kam dabei auch keineswegs zu kurz, wie unter anderem die Fotos belegen.

Und hier ein kurzer Einblick in den Workshop:

Im ersten Teil des Theorieblocks wurden Erkrankungen des Muskel-/Skelettsystems vorgestellt, Wirbelsäulen-/ und Bandscheibenbelastende Pflegetätigkeiten definiert, präventive Ansätze erläutert, Prinzipien rückengerechter Arbeitsweise und Entlastungshaltungen sowie Entspannungsmöglichkeiten im Berufsalltag präsentiert.

Der sich anschließende zweite Teil war dann dem Teilthema Kinästhetik mit der Darstellung der Zielsetzung und der Grundlagen von Kinästhetics gewidmet. Von besonderer Bedeutung war hier die Auseinandersetzung mit der Entwicklung der differenzierten und bewussten Wahrnehmung der eigenen Bewegung, der Entwicklung der eigenen Bewegungskompetenz, d.h. eines gesunden und flexiblen Einsatzes der eigenen Bewegung insbesondere in heilerziehungspflegerischen Aktivitäten, und die Fähigkeit, die eigene Bewegung im Kontakt mit anderen Menschen so einzusetzen, dass diese in ihrer eigenen Bewegungskompetenz bzw. in ihrer Selbstwirksamkeit gezielt unterstützt werden.

Zu nennen sind hier zum Beispiel die Mobilisation vom Bett an die Bettkante, von der Bettkante in den Rollstuhl und das so genannte Lagern im Bett. Jede Bewegung und jeder Transfer wird dabei so gestaltet, dass der Klient die Selbstkontrolle über das Geschehen hat. Das bedeutet, dass die gemachte Bewegungserfahrung nachvollzogen und der eigene Körper als wirksam erfahren werden kann. Die Bewegung der Klienten wird schonend unterstützt und die Motivation des Klienten durch die Kommunikation über Berührung und Bewegung deutlich verbessert. Neben der menschlichen Bewegung als einem kinästhetischen Konzept wurden noch die weiteren Konzepte funktionale Anatomie und Umgebungsgestaltung erläutert.

Der zweite Teil führte vom Denken ins (heilerziehungspflegerische) Tun. Hier ging es um die Anwendung und den Einsatz der zuvor erlernten Prinzipien rückengerechter Arbeitsweisen mit und ohne zusätzliche Last unter Einbindung der kinästhetischen Konzepte und unter Verwendung diverser Transfer- und Umlagerungshilfen (z.B. Gleitmatte, Haltegürtel, Hebematte, Antirutschpad). Zu nennen sind hier zum Beispiel die Mobilisation vom Bett an die Bettkante, von der Bettkante in den Rollstuhl und das so genannte Umlagern im Bett. Dabei übten wir, wie es funktioniert, dass jede Bewegung und jeder Transfer so gestaltet wird, dass der Klient die Selbstkontrolle über das Geschehen hat. Das bedeutet, dass die gemachte Bewegungserfahrung nachvollzogen und der eigene Körper als wirksam erfahren werden kann. Die Bewegung der Klienten soll schließlich schonend unterstützt und die Motivation des Klienten durch die Kommunikation über Berührung und Bewegung deutlich verbessert werden.

Am Ende bedankten sich die Berufspraktikant/innen und die Bildungsgangleitung für den sehr lehrreichen, praxisnahen und zudem kurzweiligen Vormittag, den Frau Joosten konzipiert hatte.

Die künftigen Jahrgänge dürfen sich schon freuen, denn Frau Joosten und ihr Arbeitgeber, die Katholische Bildungsakademie Niederrhein am St.-Bernhard-Hospital, haben bereits die Zusage für die Neuauflage im kommenden Schuljahr gegeben. Bei solch einer Kooperation gibt es – wie wir wieder einmal feststellen durften – nur Gewinner.

Text: Andreas Mäteling
Fotos: Sara Leiß (HEP/B)


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