Netzwerkarbeit in der Betreuung Sterbender und Trauernder: Eine Herausforderung

Am Freitag, den 29.03.2019, besuchten uns, die HEP/O, Frau Zimmer, Frau Kerkhoff und Frau Schlaghecken vom Malteser Hospizdienst Goch-Uedem-Xanten-Sonsbeck. Hierbei handelt es sich um eine Anlaufstelle für Menschen, die sich in der letzten Phase ihres Lebens befinden, und für ihre Angehörigen, die diese begleiten. Darüber hinaus aber handelt es sich bei den Mitarbeiter/innen der Hospizgruppe auch um Expert/innen, die wir als künftige Heilerziehungspfleger/innen in Wohngruppen und Wohnheimen in unser Netzwerk der multiprofessionellen Arbeit einbinden können und zum Wohle unserer Klient/innen auch einbinden sollten.

Zu Beginn des Besuchs stellten sich alle Beteiligten namentlich vor. Dies erfolgte durch Weitergeben eines Wollknäuels, sodass später daraus ein großes Netz entstand, welches nach Beendigung der Runde auf den Boden gelegt wurde. Anhand dieses Bildes im Raum wurde bereits deutlich, dass wir alle ein Netz bilden, was im weiteren Verlauf zum Thema Arbeiten in Netzwerken mit Sterbenden und Trauernden wieder aufgegriffen wurde.

Nachdem jeder seinen Namen gesagt hatte und das Netz auf den Boden gelegt wurde, vertieften wir zu Beginn nochmals die im Unterricht schon mal beleuchtete Frage: ,,Was bedeutet Hospiz und Hospizarbeit und wo findet diese statt?‘‘. Hier wurde deutlich, dass die Mitarbeiter/innen der Hospizgruppe zum Bereich der ambulanten Hospizarbeit gehören.

Die Referentinnen erläuterten dann vor allem, worin sie ihren Auftrag sehen. So haben sie nicht das Ziel, den Menschen am Lebensende zu heilen. Sie arbeiten im Netzwerk mit Palliativfachkräften, die die Symptome der Kranken lindern. Der Hospizdienst unterstützt in der letzten Phase psychosozial. Diese Aufgabe übernehmen geschulte ehrenamtliche Hospizhelfer/innen und Hauptamtliche, in dem sie die lebensbegrenzt erkrankten Menschen und deren Zugehörige zu Hause besuchen, sie begleiten und sie so stärken. Auch über den Tod hinaus bietet der Malteser Hospizdienst Trauerbegleitung an.

Nach dem allgemeinen Teil ging es detailliert um die Bedürfnisse am Lebensende. So entwickelten wir unter Leitung von Frau Zimmer ein Tafelbild in Form einer Blume. Die Blumenmitte sollte den Menschen in seiner Ganzheit darstellen, die vier Blütenblätter jeweils den Bereich der folgenden Grundbedürfnisse: Das sozial/kulturelle Bedürfnis, das körperliche, das spirituelle und das psychische Bedürfnis.

Dazu wurde erarbeitet, wie ehrenamtliche Hospizhelfer/innen bei den verschiedenen Bedürfnissen unterstützend tätig werden und wie wir in unseren verschiedenen Einrichtungen der Behindertenhilfe als Heilerziehungspfleger/innen gemeinsam zum Wohle der Bewohner/innen zusammenarbeiten können.

Zum Schluss nahmen wir nochmal Bezug zu dem auf dem Boden liegenden Netz und fügten weitere „Knotenpunkte“ hinzu, indem wir die in der Begleitung von Sterbenden und deren Zugehörige tätigen Berufsgruppen und Ansprechstellen ergänzten.

Zu guter Letzt gab es zur Stärkung unserer eigenen Arbeit eine kleine kreative Einheit. Einige Schüler/innen bemalten Mut-Mach-Steine, die sie als Handschmeichler benutzen werden; andere Schüler/innen fertigten kleine Schlüsselanhänger als Rettungsringe an, die sie an eigene Bewältigungsstrategien in schwierigen Zeiten erinnern sollen.

Schließlich endete dieser informative Expertinnenbesuch damit, dass wir verschiedene hilfreiche Materialien für unsere künftige Arbeit im Bereich der Betreuung von behinderten Menschen am Lebensende ausgeteilt bekamen, so zum Beispiel eine Patientenverfügung in leichter Sprache, Fachliteratur und verschiedene Flyer und Infobroschüren.

Text: Judith van Afferden (HEP/O)
Fotos: Andreas Mäteling


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