Stichwort Resilienz

Die Psychologinnen Annika Rips und Elena Weigel waren zu Gast im Unterricht der Leistungskurse Erziehungswissenschaft der AH/12S.

Innerhalb eines Unterrichtsbesuches am 22. Februar 2019, an dem die zwei AH12/S Klassen von Frau Hillebrand-Cappel und Herrn Bruch teilnahmen, vertieften zwei Psychologinnen von der Gelderland Klinik, Frau Annika Rips und Frau Elena Weigel, das Thema Resilienz.

Mit der einleitenden Frage, was denn die Schüler unter diesem Begriff verstehen würden, begannen sie ihre Präsentation und erklärten anschließend, es sei die erfolgreiche Entwicklung einer Widerstandsfähigkeit im Umgang mit schwierigen Situationen, beispielsweise eines Todesfalls im näheren Umfeld, verbunden mit der Fähigkeit, anschließend das vorherige Wohlbefinden zurückzuerlangen.

Im Folgenden gingen Frau Rips und Frau Weigel kurz auf den Forschungshintergrund ein. Antonovsky beispielsweise untersuchte, wieso bei 29% einer überlebenden Gruppe eines Konzentrationslagers keine schwerwiegenden psychischen Langzeitfolgen zu erkennen waren.

Die Psychologinnen erklärten danach detailliert die drei verschiedenen Schutzfaktoren, welche die Voraussetzung der Resilienz seien. Diese seien zum einen intrapersonal, das heißt, die Widerstandsfähigkeit komme aus dem Menschen selbst. Des Weiteren seien sie familiär bedingt, was bedeutet, dass der Einzelne sich auf seine Familie verlassen und eine sichere Bindung zu ihr aufbauen kann. Der letzte Schutzfaktor beinhaltet das Soziale, also die Fähigkeit, positive Beziehungen etwa zu Gleichaltrigen eingehen zu können und sich Gruppen mit einem positiven Einfluss zuzuwenden.

Die zwei Klassen bekamen die Erklärungen, wie es zur Resilienz kommen kann, nämlich, dass man Krisensituationen als solche wahrnimmt und erfolgreich bewältigt. Daraufhin erläuterten sie, wie Resilienz auch selbstständig gebildet sowie gestärkt werden könne. Dazu zeigten die beiden Psychologinnen ein Modell auf, das in sieben Säulen veranschaulicht, welche Verhaltensweisen und Charaktereigenschaften hilfreich sind, um eine gewisse Stabi-lität in Krisensituationen zu erhalten. Ein gewisses Maß an Optimismus und Verantwortungsbewusstsein für das eigene Leben seien wichtig. Auch sollte das Individuum für sich selbst die Krisensituation akzeptieren können, zu mehr Menschen eine gute Bindung aufbauen und sich selbst nicht immer als Opfer betrachten. Schlussendlich wurde ein kurzer Ausschnitt einer Comedy-Show gezeigt, in der Doktor Hirschhausen das Pinguin-Prinzip erläuterte. Hierbei geht es um das Erkennen der Fähigkeiten jedes Individuums, welche es besonders machen.

Frau Rips und Frau Weigel haben das Thema sehr anschaulich dargestellt und die Schüler der Liebfrauenschule Geldern konnten sich im Laufe der Präsentation viel einbringen. Zudem hatten die Schülerinnen und Schüler am Ende noch einmal die Möglichkeit allgemeinere Fragen zu stellen. Insgesamt wurde die Präsentation als erfolgreich und interessant aufgefasst.

Text: Melanie Bruisten und Angela Pehl (AH 12/S1)
Foto: Ewald Hülk


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