„Raus aus der Behinderten-Nische!“ – die TheaterWerkstatt macht´s möglich

Einblicke einer Ehemaligen in die theaterpädagogische Arbeit

Wie Vielfalt und Zugehörigkeit im Anderssein erlebt und somit gelingende INKLUSION hautnah spürbar werden kann, erfuhren wir, die HEP/B, in einem begeisternden theaterpädagogischen Workshop mit der Referentin Anna Zimmermann-Hacks.

Anna Zimmermann-Hacks ist „eine von uns“, wie wir direkt zu Anfang erfuhren. Ihre Leidenschaft zum Theater entdeckte sie während ihrer Ausbildungszeit zur Heilerziehungspflegerin an der LFS in der Theatergruppe unter Leitung des Lehrers Guido Niermann. Seit Abschluss der Ausbildung 2003 arbeitete sie dann als Heilerziehungspflegerin in der WfbM Haus Freudenberg.
Zu Beginn baute Frau Zimmermann-Hacks ihre Leidenschaft in die tägliche Arbeit ein, indem sie nach der regulären Arbeitszeit einen Theater-Workshop für die in der Werkstatt beschäftigten Menschen mit Behinderungen anbot. Dann aber wollte sie sich, wie sie uns mit großem Elan berichtete, professionalisieren und schloss ein Studium der Theaterpädagogik in Nimwegen an. Nach mittlerweile 15 Jahren, erfolgreich absolvierten Studium zur Theaterpädagogin und vielen erfolgreich inszenierten Theaterstücken, umfasst das Theaterteam nunmehr 100 Menschen mit und ohne Behinderung.

So manch eine/r von uns hat schon die eine oder andere Aufführung erlebt, aber bisher konnten wir immer nur einen Blick aus dem Zuschauerraum auf die Bühne werfen. Nun aber gab uns Frau Zimmermann-Hacks die Möglichkeit, durch den Blick hinter die Kulissen noch viel intensiver zu erfahren, wie Inklusion in der TheaterWerkstatt gelebt wird und von welchen pädagogischen Überlegungen die Arbeit geleitet wird.

Die Inklusion beginnt bereits mit der Vielfalt im Ensemble. So besteht die TheaterWerkstatt aus Menschen aller Altersstufen von 9 bis 62 Jahren mit unterschiedlichen psychischen, körperlichen und geistigen Besonderheiten sowie aus internen und externen SchauspielerInnen, zu denen auch Menschen „ohne“ Behinderungen zählen.

Ehrenamtliche MitarbeiterInnen sind zudem in folgenden Bereichen tätig: Fotografie, Dokumentation, Bühne.
Kostüm, Social Media. Dazu kommen künstlerische MitarbeiterInnen in den Bereichen Tanztheater, Musik und
Sprachgestaltung.

Besonders interessant fanden wir auch den Einblick in die Grundlagen der Theaterpädagogik und die Vorstellung der damit verbundenen pädagogischen Ziele. So lernten wir unter anderem, dass Theater und Inklusion in der TheaterWerkstatt der Haus Freudenberg GmbH bedeutet, über das Medium Theater der künstlerischen Tätigkeit eines Schauspielers nachzugehen. Eines der obersten Ziele ist es hier, sich mit einem kontinuierlich wachsenden Selbstbewusstsein jeder und jedes Einzelnen und mit zunehmendem Selbstverständnis immer mehr aus der so genannten „Behinderten-Nische“ heraus zu entwickeln, hinein ins INKLUSIVE gesellschaftliche, kulturelle Leben.

Frau Zimmermann-Hacks definierte in diesem Zusammenhang auch, was für sie als Leiterin der TheaterWerkstatt INKLUSION bedeutet:
Vielfalt und Zugehörigkeit im Anderssein. Und: Das Recht auf eine individuelle Entwicklung und soziale Teilhabe, ungeachtet der persönlichen Unterstützungsbedürfnisse.

Ihre Leitsätze für die Inszenierungen lauten:
• Wir spielen Theater, das Inklusion sichtbar macht!
• Wir stärken durch die Inhalte und Themen der Inszenierungen, die eigene Identität als Gesamtpersönlichkeit.
• Mit „Theatermachen“ und mit Theaterstücken wollen wir zur Bewusstseinsbildung in der Gesellschaft
beitragen.

Am Ende war uns allen klar: SO macht die TheaterWerkstatt den Inklusionsgedanken sichtbar – jedes Jahr ein bisschen wirkungsvoller.

Wie die Fotos zeigen, durften wir selber auch praktisch aktiv werden und kleine Standbilder entwickeln, die selbstverständlich ebenso zur theaterpädagogischen Arbeit gehören.

Dankbar für die sehr informative Einführung in die theaterpädagogische Arbeit und ganz besonders für den sehr lebendig vorgetragenen Einblick in die praktische Umsetzung innerhalb der TheaterWerkstatt der Haus Freudenberg GmbH, entwickelten einige von uns erste Ideen, wie man das Gehörte und Gelernte zeitnah in der Berufspraxisstelle nutzbar machen kann.

Text: HEP/B
Fotos: Andreas Mäteling

Überzeuge Dich /Überzeugen Sie sich selbst, wir freuen uns auf Deinen /Ihren Besuch bei unserem
nächsten Stück: In 80 Tagen um die Welt

Am: Samstag, den 09.03.2019 im Bühnenhaus Kevelaer
Sonntag, den 10.03.2019 im Bühnenhaus Kevelaer

Samstag, den 16.03.2019 in der Lise Meitner Aula Geldern
Sonntag, den 17.03.2019 in der Lise Meitner Aula Geldern


Kommentare

  1. Edmund Ingenpaß sagt:

    Termine sind vorgemerkt!!! Wir sind schon jetzt total aufgeregt und gespannt auf eine Reise um die Welt. Anna Zimmerman – Hacks verzaubert mit ihrer sympathischen Art und ihrer nicht weniger sympathischen Theatergruppe. Gänsehautgarantie!!!!

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