Knapp 100 Experten geben wichtige Tipps

Für Jana Tenberken und Ellen Hermanns war es ein ganz neuartiges Gefühl. Die beiden Studentinnen der Biologie waren zum ersten Mal nach mehr als vier Jahren wieder an der Liebfrauenschule, an der sie 2014 die Allgemeine Hochschulreife erworben hatten. Dieses Mal kamen sie nicht als Schülerinnen, sondern standen „auf der anderen Seite“ – genauso wie knapp 100 weitere Referenten beim 9. schulinternen „Infotag Beruf und Studium“ der Liebfrauenschule. Für jeweils rund 45 Minuten hatten rund 680 Schülerinnen und Schüler aus 30 Klassen des Berufskollegs des Bistums Münster die Gelegenheit, drei verschiedene Berufe bzw. Studiengänge konkret kennenzulernen.

Die jeweiligen Interessen hatte Irmtrud Reilmann, die an der Liebfrauenschule für die Berufs- und Studienberatung verantwortlich ist und die den Tag organisiert hatte, zuvor ermittelt. Unter den rund 80 verschiedenen Angeboten waren natürlich insbesondere solche vertreten, die den Schwerpunkten der Liebfrauenschule, also Gesundheit und Soziales sowie Ernährung und Versorgung, widerspiegelten: Ernährungsberatung, Koch, Konditor, Logopäde, Altenpfleger oder Studiengänge wie Sozialpädagogik, Ernährungs- und Lebensmittelwissenschaft oder das Lehramt. Vorgestellt wurden aber auch seltenere Berufe wie beispielsweise die Operationstechnische Assistentin, die Gebärdensprachdolmetscherin, die Milchwirtschaftliche Laborantin oder die Fachkraft für Lebensmitteltechnik.

Auf Wunsch der Schüler wurden aber auch Tätigkeiten präsentiert, die einen geringeren Bezug zu den fachlichen Schwerpunkten der Liebfrauenschule hatten, was besonders Fabienne Ermers gefiel: „Ich habe mich über Journalismus und Berufe bei der Bundeswehr informiert und die Infos, die ich zu einem Au-Pair-Jahr nach dem Abitur erhielt, sprachen mich besonders an.“

„Uns ist die persönliche Ansprache durch die vielen Referenten wichtig, die aus der Berufspraxis kommen oder aber direkt von ihren individuellen Studienerfahrungen berichten können!“ umschreibt Irmtrud Reilmann eine Intention dieser Großveranstaltung. Vielfach wurden auch ehemalige Schüler eingeladen, die gerne an ihre frühere Schule zurückkehrten um zurückzugeben, was sie Jahre zuvor selbst an Erkenntnissen durch andere Referenten gewonnen hatten. Überaus engagiert brachten sich auch die unterschiedlichen Kooperationspartner der Liebfrauenschule ein – eine gelebte Partnerschaft also!

Die aktuellen Schüler freute das besonders – Benja Kasten zum Beispiel, die lobte, das man sonst nicht so kompakt einen Einblick in eine derartige Vielzahl unterschiedlicher Studiengänge und Berufe erlangen könne. Und auch die stellvertretende Schülersprecherin Louisa Croonenbroeck war voll des Lobes. Sie hatte sich über den Beruf der Logopädin und die Studiengänge Zahnmedizin und Psychologie schlau gemacht. „Ich bin traurig, dass der Tag schon zu Ende ist“, meinte sie gegen Mittag. „Ich hätte gerne mehr Angebote besucht!“.

Beim nächsten „Infotag Beruf und Studium“ in zwei Jahren besteht dazu wieder die Gelegenheit.

Text und Fotos: Ewald Hülk


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