Therapeuten auf vier Pfoten

Der beste Freund des Menschen: der Hund! Mit seiner lustigen, süßen und treuen Art zaubert er ein Lächeln ins Gesicht, bereitet Freude und schenkt unvergessliche Momente. Für viele Menschen ist der Umgang mit den Vierbeinern genau aus diesem Grund die beste Medizin.

Um tiefere Einblicke in die „Tiergestützte Therapie“ gewinnen zu können, durften wir, die Berufspraktikant/innen der HEP/B, am 24. September 2018 Frau Hopp-Schoofs und ihren Labrador Retriever Balou begrüßen. Frau Hopp-Schoofs hat ihre Ausbildung zur Heilerziehungspflegerin und zur Heilpädagogin an unserer Liebfrauenschule abgeschlossen und arbeitet mittlerweile als Heilpädagogin in der CWWN-Werkstatt für Menschen mit Behinderung in Rheinberg. Ihren zehnjährigen Hund hat sie drei Jahre lang in Gescher bei Haus Hall ausgebildet, um ihn in ihrem Arbeitsfeld mit einbeziehen zu können.

Seither begleitet Balou Frau Hopp-Schoofs mit dem Ziel, die Lebensqualität der Menschen zu verbessern. Durch den schnellen Aufbau von Vertrauen und einer emotionalen Beziehung zwischen Mensch und Tier können positive Gefühle geweckt, Stress und Ärger gemindert werden. Der Mensch kann sich dem Hund gegenüber öffnen und sowohl verbal als auch nonverbal mit ihm kommunizieren, sodass beispielsweise auch Menschen mit einer Sprachstörung ohne Schwierigkeiten eine Bindung zu ihm aufbauen können.

Durch die Beschäftigung mit dem Hund wird der Mensch z.B. in Spielsituationen motorisch gefordert, wodurch seine körperlichen Funktionen wiederhergestellt oder erhalten bleiben können. Auch die Verantwortungsübernahme der Menschen wird bei dieser Therapieform gefördert, wenn sie den Hund z.B. an der Leine führen, was gleichzeitig zu einer Stärkung des Selbstbewusstseins aufgrund der Außenwirkung auf andere Personen beiträgt.

Auffällig sei, laut Frau Hopp-Schoofs, dass allein die Präsenz Balous die Atmosphäre innerhalb einer Gruppe komplett verändert, da zum einen die Aufmerksamkeit aller Menschen auf den Hund gerichtet ist, zum anderen automatisch Verhaltensregeln angenommen werden, die auch für Balou angenehm sind. So wird es beispielsweise leise im Raum und die Handlungen in Gegenwart von Balou sind ruhig und empathisch.

Um all diese positiven Effekte zu erreichen können die Menschen Balou streicheln, bürsten, mit ihm spielen, mit ihm spazieren gehen und kuscheln, solange es sowohl dem Menschen als auch Balou gefällt.

Ein Spiel, welches wir praktisch mit Balou spielen durften, ist ein Würfelspiel, bei dem sechs Bildkarten mit jeweils einer Würfelseite abgedruckt auf dem Boden liegen und anschließend mit einem großen Würfel gewürfelt wird. Die Karte mit der entsprechenden Zahl wird umgedreht und das darauf abgebildete Hundekommando mit Balou durchgeführt. Auch bei einem Geschicklichkeitsspiel durften wir Balou zusehen.

Insgesamt konnten wir einem kompetenten und freundlichen Vortrag folgen und so einen super Eindruck von der „Tiergestützten Therapie“ gewinnen. Vor allem der praktische Einblick war hilfreich und konnte uns neues Wissen über therapeutische Möglichkeiten mit Hunden mit auf den Weg geben!

Artikel: Julia Mader (HEP/B)
Fotos: Ewald Hülk


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