Die Autismus-Therapie-Ambulanz Kempen stellte sich vor

In unserer ersten Blockwoche besuchte uns am 06.10.2017 Frau Sonja Miesen. Frau Miesen war als Referentin für die Autismus-Therapie-Ambulanz in unserer Klasse zu Besuch und stellte uns die Ambulanz vor, in der sie tätig ist, und beschrieb uns, die Schwerpunkte ihrer Arbeit.

Für Unerfahrene eine kurze Definition dessen, was „Autismus“ überhaupt meint:

Autismus umfasst eine Gruppe von Entwicklungsstörungen des Gehirns, der Oberbegriff lautet Autismus-Spektrum-Störung. Autismus-Spektrum-Störung beinhaltet Veränderungen der neuronalen und psychischen Entwicklung.

Zur Autismus-Therapie-Ambulanz Wichtiges in Kürze: Es handelt sich um eine therapeutische Einrichtung, die sich in Trägerschaft des Selbsthilfevereins autismus Niederrhein e.V. befindet, der 1985 gegründet wurde.

Zum Einzugsgebiet der Autismus-Therapie-Ambulanz gehören der Kreis Kleve, Viersen, Neuss, Teile der Kreise Wesel und Heinsberg, sowie Städte Krefeld, Mönchengladbach und Teile der Städte Duisburg und Düsseldorf.

Frau Miesen erzählte uns, dass in ihrem Team unter anderem Mitarbeiter/innen der Fachrichtungen Sozialpädagogik, Sozialarbeit, Heilpädagogik, Pädagogik und Psychologie in einem multiprofessionellen Team zusammenwirken. All diese Mitarbeiterinnen haben sich darauf spezialisiert mit Menschen mit Autismus-Spektrum-Störungen zu arbeiten.

Diese Therapie läuft immer sehr individuell ab. Wichtig sei dabei vor allem, dass kleinschrittig vorgegangen wird, dass es sich um realistische und erfüllbare Ziele handelt und dass diese vor allem gemeinsam mit den Patient/innen gesetzt werden. Diese Zielplanung erfolgt immer auf der Grundlage und unter Nutzung der vorhandenen Ressourcen und Stärken der betroffenen Personen. Besondere Begebenheiten, aktuelle Ereignisse und Krisen werden mit in die Therapie aufgenommen und zeitnah verarbeitet.

Ziele der Therapie sind Förderung der sozialen Interaktion und Kommunikation, das Training sozialer Kompetenzen, die Förderung der Selbstständigkeit, die Unterstützung im Arbeitsverhalten, die Weiterentwicklung des Spiel- und Beschäftigungsverhaltens, die Entwicklung eines passenden Selbstbildes und der Umgang mit Wahrnehmungsverarbeitung. Wichtiger Baustein einer erfolgreichen Arbeit ist laut Frau Miesen vor allem die Umfeldarbeit mit Eltern, Geschwistern, Freunden und Bekannten, z.B. mit Hilfe von Beratungsgesprächen oder Absprachen mit Personen aus dem Umfeld.

Für uns angehende Heilerziehungspfleger/innen war es sehr interessant, die Einrichtung und das dortige Therapieangebot und –konzept durch einen derart lebendigen Vortrag von Frau Miesen kennenzulernen. Wir wissen nun, an welche Einrichtung wir uns bei Bedarf wenden können, wenn wir Klienten mit einem entsprechenden Förderbedarf betreuen.

Text: Sascha Roelofs (HEP/B)
Foto: Franziska Schortemeyer


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